Coldplay haben unlängst ihr 10tes Album veröffentlicht und das soll nicht unkommentiert bleiben.

von Friedrich W. Dittmann

> Oh, mein Gott, was ist das denn? > murmelt Willy, mein Kater, nachdem wir uns das neue Album von Coldplay angehört haben. Wir haben uns sogar die „Full Moon Edition“ mit 20 Tracks beschafft. Auf der eigentlichen CD sind 10 Songs.

> Ich habe eine gute Nachricht für dich, alter Mann. Jetzt hast du ein schönes Geschenk für deine fast 100jährige Mutter im Altenheim zu Weihnachten. Ungeheuer beruhigend, besser als Klosterfrau Melissengeist. Was in aller Welt ist mit Chris Martin los? <

> Bleib cool, mon ami. Du weißt, dass wir ungern Künstler, insbesondere nicht unsere Helden, dissen. Aber in dem Fall fällt es leider schwer zu widersprechen <

„Viva la Vida“ „Paradise“ „Clocks” “In my Place”, „A Sky full of Stars“ insbesondere “The Scientist“ und einige mehr stehen alle auf unserer ewigen Playlist. Wir lieben die Songs forever und jetzt schon wieder ein schwächeres Album. Man hätte es ahnen können, nachdem die letzten Touren mit Konfettikanonen, Luftschlangen und Gehüpfe untergegangen sind. Und das Gedöns mit klimaneutralen Konzerten.

Das neue Album beginnt mit dem Title Track „Moon Music“, einem durchaus gefälligen Song. Man fragt sich nicht nur bei diesem Song, wo sind die Mitmusiker? Die Platte hätte Chris Martin auch allein mit seinen Keyboards und der Drummaschine aufnehmen können.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Auch wenn der Kater dumme Sprüche draufhat, es ist kein gänzlich schlechtes Album. Da sind Stücke wie „iAAm“ „All my Love“ „feelslikeimfallinginlove“ und auf der Sonderedition „I am a Mountain“ und „The Karate Kid“, die absolut überzeugen und an alte Zeiten erinnern. Die Tiefe der Texte und das häufige la-la-la-la lassen wir einmal außen vor.

„Pray“ startet ganz gut, verliert sich in einen eher nervenden Rapper-einsatz. „Good Feelings“ und „Aeterna“ sind etwas für eingeschworene Disco-Fan.

Spätestens bei „Alien Hits“ kommt man ins Grübeln. Chris Martin begibt sich endgültig ins Sphärische und musikalisch auf den Weg zum Mond. Offenbar will er die Außerirdischen in den Schlaf versetzen und vermitteln, dass die Erdenbürger ohne ihre vielen Potentaten in friedlicher Absicht vorbeikommen.

Nun gut. Unerschütterliche Coldplay-Fans werden auch dies Scheibe goutieren und haben auf ihre Weise auch recht, Wir werden uns das Ding nicht unter die Tanne legen.