Heute steht Willy, meinem Kater, und mir der Sinn nach Headbanging. Genau genommen nach Deep Purple. Eines unserer Lieblingsalben Burn (1974). Coverdale und Blackmore. Wir lieben diese Männer. Wir lieben den Song Mistreated. Schon der Gitarrenanfang ist für die Ewigkeit geschrieben. Jeder Ton geht durch Mark und Bein. Ritchie der Große.
I've been lonely, I′ve been cold. I've been looking for a woman to have and hold. ′Cause I know, yes, I know I've been mistreated. Since my baby left me I′ve been losing, I've been losing,I've been losing my mind, baby baby babe
Ich brülle, so laut es mir gegeben ist, mit. Mein Stubentiger behauptet, nicht nur Coverdale scheint den Verstand verloren zu haben und fragt besorgt, ob er einen Arzt holen soll.
David Coverdale, mein Held, klingt als käme er aus einem vierwöchigen Urlaub in Guantanamo mit Waterboarding zurück. Die beiden Herren haben mein volles Mitgefühl. Aus jedem Ton ist zu spüren, dass ihnen übelst mitgespielt wurde. Mindestens der Schmerz der ganzen Welt.
Dann Ritchie Blackmores Solo. Man kennt das. Die dauern immer so lange, bis der Letzte das Licht ausschaltet. Ein Hochgenuss und unverzichtbarer Bestandteil des Dramas. Wir schwingen unsere Köpfe bis zum Halswirbeltrauma. Und heute?
Heute lebt Ritchie mit Candice Night auf einer Burg in Deutschland und spielt nur noch Wandergitarre. Eine Tragödie für jeden Purple Fan. Der Rest der Truppe: alte Herren auf Tour.
Coverdale ist noch ganz der Alte. Absolut cool. Auch wenn er für dieses Jahr seine Abschiedstour angesagt hat, ist er sound- und gesangsmäßig voll im Plan.
Aus dem Album spielt er noch den Titelsong „Burn“, in der Regel als Opener. Der Rest ist nicht so wichtig.
Willy meint, das mit der Abschiedstour ist Unsinn. Das behaupten die Stones seit mehreren Jahrzehnten und sie stehen immer noch auf der Bühne. Sind halt Coole Socken. Einfach unkaputtbar.