Von abgerissenen Fingern, 1% Feinstaubverschmutzung und räudigem Wachsgießen..

Wir haben es so gut wie geschafft. Auch dieses Jahr ist fast rum, für meinen Teil etwas zu viel Corona und zu wenig Festivals, aber wir starten ja in wenigen Tagen einen neuen Versuch mit der 22. Aber zuerst müssen wir ja Silvester hinter uns bringen und das auch noch mit einem Versammlungs- und Böllervekaufsverbot und geschlossenen Clubs und Discotheken.

Früher war mehr Geböller

Ich persönlich find das ja gar nicht so schlimm, dass es dieses Jahr am Namenstag von Stallone etwas ruhiger und umweltfreundlicher zugeht. Laut DRK gibt es an keinem anderen Tag im Jahr so viele Handverletzungen, Knalltraumen, Gesichtsverbrennungen und andere Unfälle durch Pyrotechnik wie an Silvester. Klingt logisch, weil alle zur selben Zeit um dieselbe Uhrzeit losknallen. Pro Großstadt sind das ca. 50-70 Patienten mit abgerissenen Fingern oder krassen Verbrennungen im Gesicht, die Hälfte der Patienten sind Kinder. Kann man sich dann doch irgendwie guten Gewissens mal sparen oder?

Die Umwelt wird es uns auch danken

Wir produzieren an dem einen Abend (bzw. wird ja maximal 1 Stunde durchgehend geböllert) schon 1 Prozent der gesamten Jahresfeinstaubverschmutzung. Hört sich jetzt vielleicht erst mal wenig an, umgerechnet ist das allerdings, nur für so eine Stunde deutschlandweites Silvesterböllern, echt viel zu krass. Wir brauchen dringend eine gescheite Alternative. Und dann bitte nicht so was Räudiges wie das Wachsgießen, das doch tatsächlich die Alternative für Bleigießen sein soll. Beim Bleigießen hat man ja schon eine ordentliche Portion Phantasie gebraucht. Beim Wachsgießen sollte man vielleicht ein paar chemische Drogen zu sich nehmen, um den traurigen Wachsballen etwas Magisches zu entlocken. Wer übrigens noch ein echtes Bleigießen haben will, bekommt es zu unverschämten Preisen bei Ebaykleinanzeigen. So wird es wahrscheinlich mit dem Feuerwerk auch gehen.

Ich wünsche uns allen auf jeden Fall jetzt schon mal einen guten Start in das neue Jahr, weniger abgerissene Finger und Coronaerkrankungen dafür mehr Liebe und Festivals. Wir lesen uns nächstes Jahr!