Jedes Jahr im September startet das Oktoberfest. So auch dieses Jahr (Fassanstich war letzten Samstag). Das erscheint mir schon reichlich unlogisch. Deshalb habe ich mal nachgeforscht, wie dieses äußerst verwirrende Konstrukt zustande kommen konnte.

Jedes Jahr im September startet das Oktoberfest. So auch dieses Jahr (Fassanstich war letzten Samstag). Das erscheint mir schon reichlich unlogisch. Deshalb habe ich mal nachgeforscht, wie dieses äußerst verwirrende Konstrukt zustande kommen konnte. Und ich lass euch natürlich teilhaben am Klugscheißerwissen: Das Oktoberfest geht auf die Hochzeit des bayerischen Kronprinzen Ludwig mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen im Jahre 1810 zurück. Die Sause dauerte vom 12. bis zum 17. Oktober an und endete mit einem Pferderennen. Und weil das den Bazis so viel Spaß gemacht hat, wollte man das eben wiederholen. Dann hat man aber festgestellt, dass es im Oktober für die Dirndlfetzen und die Lederhosen viel zu kalt ist und hat den ganzen Schmarrn einfach in den September vorverlegt.

Oktoberfest ist wie Karneval nur mit weniger Kostümauswahl

Rund 6 Millionen Menschen feiern jedes Jahr das krasseste Saufgelage im Söderland. 19% davon kommen aus dem Um- und Ausland. Also nicht aus Bayern. Und das sieht und riecht man auch sofort. Biertouristen kommen gerne mit Plastikdirndln und Lederhosen aus dem Kostümladen, die schon beim puren Anblick nach Fuß und Schweiß riechen. Wie kann man so was mögen? Naja. Darf man eh nicht alles hinterfragen, denn wer für einen Liter Bier im Schnitt 10, 50€ ausgibt kann ja nicht wirklich ganz beisammen sein. Und dann ist da leider noch der Nachhaltigkeitsfaktor, der mich grade dieses Jahr extrem traurig macht. Was sag ich: Ich bin sauer!

Bei den Fakten heult mein veganes Herz leise in den Maßkrug

Jedes Jahr werden im Anschluss an das Oktoberfest gerne proletenhaft die Zahlen und Fakten rausgehauen (bei den Zahlen von sexuellen Übergriffen ist man, by the way, dann gar nicht so informationsfreudig). Im Schnitt werden auf jedem Oktoberfest 122 Ochsen, 80 Kälber, 79 000 Schweins-Haxen, 235 000 Paar Schweinswürstl und 510 000 ganze Hendl verspeist und dazu 7 500 000 Bier getrunken. Irgendwie ziemlich widerlich. Und vor allem so gar nicht nachhaltig, wenn man bedenkt, dass für 1 kg Rindfleisch im Durchschnitt 15.500 Liter, für 1 kg Schweinefleisch ca. 6000 Liter und für 1 kg Geflügelfleisch 4.300 Liter Wasser benötigt werden. Wtf?

Und was so kaum jemand auf dem Schirm hat, das größte Volksfest der Welt verballert auch noch sautausend Strom. In Zahlen: 3 Millionen Kilowattstunden! Das ist der Verbrauch einer Kleinstadt. Und das für eine f***g Wiese, auf der 2 Wochen gefeiert wird?!  Und wir sitzen meanwhile bei Kerzenschein Zuhause um Strom zu sparen. Kannste dir nicht ausdenken!