Da habe ich mich schon mental auf Karneval diese Woche eingestellt, mehrfach am Tag in mich reingeatmet um den Karnevalsgedanken dann weg zu atmen, um dann festzustellen, dass ich mich im Datum geirrt habe. Also nächste Woche gibt’s dann die Karnevals-Bashing-Kolumne. Heute was zu einer Schulreform, die ich für dringend nötig erachte!

Da habe ich mich schon mental auf Karneval diese Woche eingestellt, mehrfach am Tag in mich reingeatmet um den Karnevalsgedanken dann weg zu atmen, um dann festzustellen, dass ich mich im Datum geirrt habe. Also nächste Woche gibt’s dann die Karnevals-Bashing-Kolumne. Heute was zu (m)einer Schulreform, die ich für dringend nötig erachte!

Ich hatte am Montag das Vergnügen mit zwei Schulklassen der Stufe 5. Ich war vor Ort in der Schule und habe den Kids Techniken zum Zeichnen und Illustrieren gezeigt. Und was ich da leider feststellen musste ist, dass die Kids, grade die aus den 5. und 6. Klassen, krasse Auswirkungen auf die Coronamaßnahmen zeigen. Kein Wunder, wenn die Grundschulzeit mit den Best Buddies auf einmal wegen eines Virus von jetzt auf gleich zu Ende ist und man nach zwei Jahren Homeschooling mit ganz anderen Mitschülern in der weiterführenden Schule sitzt. Komm da mal klar. Als Schüler und als Lehrer!

Eine Schulreform ist dringend notwendig

Erste Studien des Statistischen Bundesamtes bestätigen, dass überdurchschnittlich viele Kinder auf Grund der Pandemie eine Ehrenrunde drehen müssen. In NRW sind es sogar 126% mehr als in den Jahren vor Corona. Aber wen wundert das auch? Homeschooling ist eben nicht dasselbe wie normaler Schulunterricht. Die Auswirkungen zeigen sich allerdings nicht nur im Leistungsabfall durch den fehlenden Lernstoff. Was meiner Meinung nach noch viel schlimmer ist, ist das Verhalten durch fehlende Sozialkompetenz einiger Kids. Klar, wenn ich nur zu Hause ohne Mitschüler bin, muss ich nicht im Klassenverband arbeiten, Rücksicht nehmen oder mich sozial verhalten.

Alltagsnahe Fächer könnten vielfältige Kompetenzen stärken

Aber das ist ja auch nur die Spitze des Eisbergs. Auch heute, mit 23 Jahren Abi in der Tasche, frage ich mich immer wieder warum man uns in der Schule nicht auch mal ein paar sinnvolle Alltagsdinge beigebracht hat. Ich würde eine Kurvendiskussion gegen die Fähigkeit tauschen, meine Steuererklärung selbst zu machen. Oder ich hätte auch gerne gelernt wie man andere alltäglichen Dinge besser bewältigt: Wie gehe ich mit Liebeskummer oder Trauer um? Wie lege ich mein erstes, eigens verdientes Geld am besten an? Warum hat uns niemand gezeigt wie man einen Reifen oder eine Zündkerze wechselt? Warum können viele in meinem Alter immer noch keine Wäsche waschen oder kochen? Wieso gab oder gibt es keine Kurse in den wir über Rassismus und Inklusion aufgeklärt wurden oder spätestens jetzt werden? Aber dafür haben wir ja zumindest zu meiner Schulzeit den Zitronesäurezyklus auswendig lernen müssen. Den habe ich bis jetzt irgendwie noch nie gebraucht. Vielleicht kommt das ja noch….Ironie off.