Von unnötigen Wahlplakaten und dem Lasch-O-Mat

Sie sind wieder da…die Fratzenplakate der Parteien. Am 26. September 2021 ist nämlich mal wieder Bundestagswahl und deshalb sind die Straßen wieder vollgeklatscht mit Gesichtern die man ehrlich gesagt doch gar nicht sehen will. Oder denken die Damen und Herren auf den Plakaten, dass sie alleine mit ihrem Konterfei einen dazu bewegen könnten sie oder ihn zu wählen? Optische Highlights sind leider auch in diesem Jahr, zumindest in Koblenz, Fehlanzeige.

Laut Studien wirken Wahlplakate nur mit Köpfen kaum

Da ich seit Jahren als Wahlforscherin fürs ZDF arbeite(wir sorgen dafür, dass es schon kurz nachdem die Wahllokale geschlossen sind, erste Hochrechnungen gibt), setze ich mich natürlich auch sehr gerne im Vorfeld mit den Parteien und ihrem Programm auseinander. Allerdings habe ich mich noch nie nur wegen eines Gesichts für eine Partei entschieden. Wenn da mal jemand Attraktives drauf wäre,dann würde ich mir das vielleicht noch mal überlegen ;-) aber so….
Sogar extra angelegte Studien bestätigen, dass Wahlplakate, auf denen nur die Kandidaten mit dem Parteilogo zu sehen sind, eigentlich rein gar nichts bringen.

Die Kosten- und Umweltschutzfrage

Ich frage mich jetzt also allen Ernstes warum geben die Parteien Geld (für ein A1 Plakat sind das im Schnitt 1,50 bis 2,00€, für ein Großplakat wie zum Beispiel auf dem Friedrich Ebert Ring allerdings schon 400 bis 500€) für Wahlwerbung aus, die erwiesenermaßen nicht wirklich Wirkung zeigen? Neben dem Geld das dort verbrannt wird, entstehen auch jedes Mal wieder Unmengen von Müll. Denn die Wahlplakate müssen spätestens eine Woche nach Wahlende wieder abgehangen und entsorgt werden. Wie können das Parteien, die für mehr Umweltschutz werben, ernsthaft durchziehen? Online-, Radio- und TV-Werbung wären da zum Beispiel eine gute Alternative! Vielleicht sollte ich mal in die Politik gehen....dieser Tipp war jetzt zumindest noch kostenfrei.

Wählen ist trotzdem wichtig!

Unnütze Wahlplakate hin oder her, wählen ist einfach extrem wichtig. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass bei einigen Menschen der Wahlfrust in diesem Jahr sehr groß ist. Grade zum Beispiel bei den Betroffenen der Flutkatastrophe, wo sich die Parteien oder auch einige einzelne Politiker (#laschetlacht) auch mal wieder nicht mit Ruhm bekleckert haben. Nicht zu wählen ist trotzdem keine Option und wer sich momentan noch unsicher ist , dem empfehle ich unter keinen Umständen nach der Optik der Wahlplakate zu gehen, sondern vielleicht einfach mal den „Wahl-O-Mat“ zu benutzen (aktiv für die Bundestagswahl ab 2. September). Wer lieber etwas lachen möchte, kann alternativ den "Lasch-O-Mat" austesten. Die Seite generiert Zufallszitate, die aus Armin Laschets Mund stammen könnten.


(https://www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat/)
https://lasch-o-mat.de/