Jede Woche schreibe ich eine neue Kolumne und verwende dafür loggi 2000 Wörter oder mehr. Einige Freunde sagen, sie hören beim Lesen meine Stimme. Das liegt wohl daran, dass ich auch genauso schreibe wie ich spreche.

Jede Woche schreibe ich eine neue Kolumne und verwende dafür loggi 2000 Wörter oder mehr. Einige Freunde sagen, sie hören beim Lesen meine Stimme. Das liegt wohl daran, dass ich auch genauso schreibe wie ich spreche. Ich liebe Wörter und auch diese Freiheit, frei Schnauze zu schreiben. In den letzten Jahren sind allerdings einige Wörter entweder ganz verschwunden (wer sagt denn z.B. noch „papperlapapp“ oder „Fliwatüt“) oder einfach total out geworden.

Von "cool" zu "fancy" 

Zu meiner Schulzeit hat es angefangen mit dem „cool“. Alles war voll "cool" oder "obercool". Man kam sich ja selbst total cool vor, wenn man das Wort cool benutzt hat. Wenn man heute etwas „cool“ findet, dann schwingt da immer auch ein sanftes Gähnen mit. Heute ist das Wort einfach überhaupt nicht mehr angesagt, also wirklich richtig uncool. Stattdessen benutzen grade viele junge Leute das Wort „fancy“. Mein Kumpel Kris fand es unmöglich, als ich es spaßeshalber 2 oder 3 mal verwendet habe. Und wie das eben bei Wörtern so ist, hat sich das Wort jetzt irgendwie klammheimlich  in meinen Sprachgebrauch eingeschlichen. Und selbst Kris benutzt es mittlerweile aus Versehen ziemlich gerne.

Ein anderes Beispiel ist das Wort „geil“. Das fanden unsere Eltern alles andere als gut, denn „geil“ bedeutete in ihren Gedanken dann doch noch etwas anderes. Und das finde ich an Wörtern so spannend. Was in einer Generation ein anzügliches Wort war, ist in unserer Zeit einfach ein echt harmloses Ausdruckswort.

Wenn „Halt’s Maul“ gar nicht böse gemeint ist

So wie meinen Eltern sich bei „scheiße“ richtig echauffiert haben, so merke ich das momentan, wenn jemand „Halt’s Maul“ sagt. Das ist dann aber eigentlich gar nicht so böse gemeint. Die Generation Y und Z benutzen den Ausdruck ernsthaft dafür, wenn sie etwas kaum fassen können.
 

Hier mal die drei Generationen:
Unsere Eltern. „Hör auf! Wirklich?“
Wir so: „Laber keinen Scheiß!?“
Heute: „Halt’s Maul!?“


Ihr seht, irgendwie werden wir wohl immer unfreundlicher, obwohl das ja gar nicht so gemeint ist. Ich musste mich auch erst extrem daran gewöhnen und habe in den letzten Wochen ziemlich häufig die Pädagogin raushängen lassen. Nach dem Motto: “Das kannst du doch so nicht zu jemandem sagen“. Und wie habe ich mich da wohl angehört? Genau! Ziemlich nach meinen eigenen Eltern (hier käme jetzt das Schäm-Affen-Icon hin ).

Manche Wörter werde ich einfach nie verstehen

Während wir Abkürzungen wie „HDGDL“ nur in schriftlicher Form benutzten, werden Abkürzungen heute einfach ausgesprochen. Ich muss dann immer grinsen wenn jemand wirklich laut „LoL“ oder „Rofl“ sagt. Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen. Und auch an manche andere Ausdrücke wie „sheesh“…das stand übrigens auch auf der Liste der Jugendwörter 2021. Davon musste ich die Hälfte googeln. Geworden ist es dann letztendlich „cringe“. Allerdings stand dort auch ein Wort drauf, was aus meiner Jugendzeit stammt: „Digga“. Also können wir ja dann doch gar nicht so „uncool“ gewesen sein!