Indie Pop aus Kandel in der Südpfalz. Heute: Vorhang auf für Drangsal. Ein durchaus hochinteressanter Künstler.

von Friedrich W. Dittmann

Willy, mein Kater, ist etwas eingeschnappt und genervt.

> Die letzte Zeit schreibst du ständig über alte Rockstars, die entweder müde oder gestorben sind, Alter Mann, gähn…. <

> Was kann ich dafür, dass einer nach dem andern geht. Aber du hast recht Mieze, ich gelobe Besserung <

Eine glänzende Gelegenheit über einen jungen Mann zu schreiben, der aktuell ein ebenso gutes, wie auch spezielles Album veröffentlicht hat.

Die Rede ist von Drangsal, alias Max Gruber in the real Life. Der Albumtitel: „Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen“

> Da staunst du, alter Fellträger. Ich habe den Titel sogar behalten <

> Das wundert mich bei dir, in der Tat <

Das Album enthält 17 neue Songs und ist an Vielfalt kaum zu überbieten. Der Titel findet sich in einem der Höhepunkte des Albums wieder: „Die satanischen Fersen“. Die Verballhornung von Salman Rushdie kann man vernachlässigen und lieber auf den Text achten:

> Dann wirst du mir etwas sagen, das ich längst schon weiß: Es dreht sich nicht alles um mich, ich dreh mich nur im Kreis. Dann wirst du mir etwas sagen, das ich längst schon weiß: Man kann so viel verändern und doch bleibt alles gleich <

Optimismus klingt anders. Unser Lieblingssong ist „Nation of Resignation“. Die Akkordfolge haben wir schon in anderen Songs vernommen, aber gleichsam sehr, sehr gut.

Weitere Empfehlungen sollen „Die Bestie mit dem brennenden Schweif“ und ganz besonders „Funke & Benzin“ sein.

Besonders schön auch die Zeile in den Lyrics von „Inkomplett“

> Kannst Du etwas für Dich behalten? Dann lass es mich sein <

Für alle die Drangsal bei Rock am Ring 2025 verpasst haben, einfach mal reinhören. Es lohnt sich.

Mister Gruber „Drangsal“ wurde im Sommer 1993 in Kandel geboren. Diverse Instrumente zu spielen, brachte er sich autodidaktisch bei und ist spätestens seit seinem Debütalbum „Harieschaim“ 2016 am Start. Sein Style variiert zwischen Indie Pop, New Wave und Post Punk. Das dürfte letztlich egal sein. Hauptsache gut.

Das vierte Album ist das besagte „Aus keiner meiner Brücken …. „. Ihr wisst schon. Während er sich die meiste Zeit als Solokünstler verstanden hat, ist Drangsal zur Zeit eine Band. Mit dabei Marvin Holley und Lukas Korn.