Willy, mein Kater, ist unerschütterlich. Er lässt sich die Gartentür aufmachen, geht kurz raus, nur um sich auf dem Absatz umzudrehen, kommt wieder rein und motzt:
> Scheißwetter <.
> Beruhige dich, alte Mieze. Es ist fucking cold outside. Lass uns auf dem Sofa lümmeln und gute Musik hören <
Zu Weihnachten haben wir die neue Ensiferum CD „Winter Storm“ geschenkt bekommen und müssen feststellen, dass das Teil superb ist. 5 von 5 Sternen.
Ensiferum (zu Deutsch: schwerttragend) gehören von je her zu den finnischen Metal-Bands, die wir zu schätzen wissen. Gegründet 1995 von Sänger und Gitarrist Markus Toivonen. Ebenfalls an der Gitarre Petri Lodross, am Bass Sami Hinnka, Pekka Montin an den Keys und an den Drums Janne Parviainen. Namen, wie man sie hauptsächlich von Skispringern kennt. Musikalisch ist die Band dem Symphonic Metal, ähnlich wie Nightwish, zuzuordnen. Textlich wird wegen der mythologischen Themen gerne von Pagan-Metal gesprochen. Uns beiden reicht es, dass die einfach gut klingen.
Nach dem Intro kommt bereits eines der stärksten Stücke mit „Winter Storm Vigilantes“:
In the realm of frost and bitter cold, where winter's wrath begins to unfold, there dwell the brave, the valiant few Winter Storm Vigilantes mighty and true.
Through the blizzards, through the storms, they won't let evil grow with frost in their veins and fire in their hearts, they fight the darkness, tearing evil apart.
Das Starke an der Combo ist, dass sie sich nicht nur auf ihr beeindruckende Growling verlässt, sondern durchweg Klargesang mit einbringt.
„Long cold Winter of Sorrow and Strife” bringt überzeugend den folkloristischen Anteil zur Geltung.
Bei „Fatherland“ geht endgültig die Post ab. Wer bis dahin geruhsam gelauscht hat, steht spätestens jetzt auf den Füßen bzw Tatzen und schwingt sein Haupt. Absoluter Hammer.
Bei „Scars In My Heart“ überlassen die Männer das Mikro Madeleine Liljestam von ELEINE, die ihre Sache sehr gut macht.
„The Howl“, „From Order to Chaos” und „Victorious“ überzeugen ebenfalls, primär auch die Freunde des gepflegten Growling. Bei der Uptempo Nummer „Victorius“ gibt es zusätzlich einen schönen Chor, der sich leicht nach russischer Folklore anhört.
Rundum ein gelungenes Werk, stärker noch als die älteren Scheiben von Ensiferum.