Willy, meinen Kater, und mich vereint eine zeitlose Leidenschaft für feste Gewohnheiten und Rituale. Dazu gehört samstags um 17:30 Uhr Bundesliga (Alle Spiele, alle Tore) und morgens nach dem Frühstück beim gemeinsamen Sport headbangen zu „Seven Nation Army“. Die gnadenlose Fußballhymne, die seit 2006 auf keinem Fußballfeld fehlen darf. Zuerst 2004 beim FC Brügge gegen AC Mailand in der Champions League, dann 2006 als Sporthymne des italienischen Nationalteams bei der WM in Deutschland und dann endgültig 2008 als Einmarschhymne bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz. Sieben Noten: Bam, ba, bam, ba, ba, baa, baa.
Der Kater meint, dass fast jeder Honk das Ding kennt, aber keiner weiß so genau, von wem das stammt.
> Das ist korrekt, deshalb werden wir das Geheimnis lüften. Komponiert hat das der mysteriöse Jack White 2003, als es die White Stripes noch gab. Versteckt ist es auf dem Album „Elephant“ <
Den seltsamen Titel verdankt der Song dem Umstand, dass Jack White als Kind das Wort Salvation Army (Heilsarmee) schlicht falsch verstanden hat und daraus Seven „Nation Army“ machte. Das hatte sich offenbar eingeprägt. Der Song schaffte es mühelos in Liste des Rolling Stone der „Greatest Songs of All Time“ und gewann einen Grammy als bester Rocksong.
Jack White, geboren 1975 in Detroit, ist ein fantastischer Gitarrist und aufregender Sänger, angesiedelt im „Garage Rock“ und Blues mit einer Unmenge an feinen Riffs. In seiner Karriere spielte er in mehr Bands als sein Hund Flöhe im Fell hatte. Sie aufzuzählen ist entbehrlich, außer den White Stripes zusammen mit Meg White von 1997 bis 2011. Seit 2012 ist er durchgehend Solomusiker.
Wer Kater und Kolumnist nicht über den Weg traut, sollte sich das wunderbare Cover des U2 Songs „Love is Blindness“ bei YouTube anhören und ansehen, am besten die Liveversion von 2022 in Brooklyn. Spätestens danach hat man den Sportsfreund ins Herz geschlossen.
> Love is clockworks and cold steel. Fingers too numb to feel, Squeeze the handle, blow out the candle. Love is blindness <
Hilfreich ist auch die Rockdokumentation „It might get loud“ über die Geschichte der E-Gitarre zusammen mit keinen Geringeren als Jimmy Page und Edge (U2).
Auch das im Juli diesen Jahres erschienen Album „No Name“ ist ein absolutes Match.