Kater Willy will zum Metallica Konzert, und man kann es ihm nicht verübeln.

Mayen | von Friedrich W. Dittmann

Letzte Woche stand Willy, mein Kater, mit der Zeitung vor mir und verwies maunzend auf das Metallica Konzert am Hockenheimring. „Sorry, mon ami, Ich hab‘ keine Zeit, das muss dieses Mal ohne uns laufen“.

Wir beide lieben das Black Album von Metallica aus 1991 und haben uns selbstverständlich 2021 The Black Album Remastered gekauft. Mein absoluter Favorit ist The Unforgiven, gefolgt von Sad But True. Wir mögen den Gesang von James Hetfield seit der CD Master of Puppets. Das Album St. Anger fanden wir doof. Als langjähriger Fan von Lou Reed (Velvet Underground usw) habe ich eine sentimentale Schwäche für das gemeinsame Album Lulu.

Das letzte Mal live gesehen habe ich Metallica Mai 2009 in Oberhausen in der König Pilsener Arena. Ein tolles Erlebnis. Der Saal war ausverkauft. Die üblichen Jünger des Metal.

Gut ein Viertel des Saales war mit fein gewandeten Yuppies gefüllt. Damen mit teuren Handtaschen, Herren im Anzug. Beiläufig fragte ich den oder Anderen; „Was macht ihr bei Metallica“. Standardantwort: „Nothing else matters“, toller Song, tolle Band“. Aha, dachte ich bei mir. Das müssen Kenner sein. Schon bei der Vorgruppe Machine Head begann in der Gruppe die Schockstarre. Dabei ist das eine absolute Hammergruppe, mit Robb Flynn als starkem Frontmann. Die Schockstarre blieb auch bei Metallica, die einen tollen Set spielten. Erst kurz vor Schluss kam der Irrtumssong: So close no matter how far. Couldn't be much more from the heart. Forever trusting who we are, and nothing else matters. Wunderschönes Lied mit tollem Solo von Kirk Lee Hammett, aber eben nicht typical Metallica. Metallica ist rough. Da werden keine Gefangenen gemacht. Willy rollt sich jedes Mal ab, wenn ich ihm von dem Konzert erzähle. „Die werden sich schon irgendwann daran gewöhnen“.

Wenn man Willy, meinen Kater, nerven will, muss man nur versuchen, ihn mit seinem Lieblings-Metallica-Song zu wecken. Enter Sandman ist an für sich sein Einschlaflied. 
Sleep with one eye open. Gripping your pillow tight. Exit light. Enter night.Take my hand. We're off to never-never land. Das ist ein Text nach seinem Geschmack.