Die Reunion von Led Zeppelin könnte kommen. Noch die Mutter aller Heavy-Metal-Bands. Robert Plant, Jimmy Page, John Paul Jones und John Bonham.

von Friedrich W. Dittmann

Manche warten auf das Christkind, manche auf ein Wunder, wieder andere auf sechs Richtige im Lotto und wieder andere auf den Regen. Irgendwie wartet immer jemand auf irgendetwas. Willy, mein Kater, und ich warten natürlich auch auf etwas und das schon seit Jahren:

Willy, mein Kater, und ich haben eine Vision. Weiland, seit Helmut Schmidt wissen wir, wer Visionen hat, der soll zum Psychiater gehen. Das wollen wir beide nicht. Also anders ausgedrückt: Willy, mein Kater, und ich haben einen Traum: Bevor wir unser abschließendes „Knockin‘ on Heavens Door“ singen und unsere Löffel an der Rezeption im Himmel abgeben, wollen wir Led Zeppelin live spielen sehen. Das war uns über die Jahre leider nicht vergönnt.

Ein einziges Mal Robert Plant mehr schreiend als singend live zu hören und zu sehen: > You need coolin′ Baby, I'm not foolin′ … Wanna whole lotta love < oder mehr schluchzend statt singend: > Baby, since I've been loving you, I′m about to lose my worried mind < Niemals zuvor, seit es Musik gibt und niemals bis zum Untergang des Universums gab oder gibt es eine derart emotionale Wechselwirkung zwischen Gitarre und Gesang wie in diesem Song. Hör es dir bei Liebeskummer an und es wird deine Seele in Stücke reißen.

Oder Robert Plant mit dem Buchmarderschrei am Anfang vom Immigrant Song. Jimmy Page mit seiner Gibson Les Paul, wenn er seine gnadenlos geilen Soli spielt oder bei „Stairway to Heaven“ auf der Doubleneck.

Der stille John Paul Jones an den Keys und dem Bass. Das musikalische Rückgrat.

Auf John Bonham brauchen wir leider nicht mehr zu warten. Der hat schon 1980 nach Alkohol- und Drogenexzessen das Zeitliche gesegnet. Dankenswerter Weise ist sein Sohn Jason bei den spärlichen späteren Kurzauftritten (1985 Live-Aid, 1990 Hochzeit Jason Bonham, 1995 Hall of Fame) eingesprungen. Jason Bonham, der seinem verstorbenen Vater an den Drums alle Ehre macht.

Was für ein Traum. Und jetzt sehen wir einen dünnen Silberstreif am Horizont. Jimmy Page hat für das Jahresende ein neues Album angekündigt und einige Live-Termine in den USA. Wir halten die Nachrichtenlage im Auge und werden die ersten am PC für Tickets sein.

Nicht, dass es uns wie am 10.12.2007 geht. Ein Konzert in London und in Sekunden ausverkauft. Der Kater kam mit seinen dicken Pfoten nicht schnell genug voran.