Online Dating – Fluch oder Segen

Ja, richtig gelesen... im zweiten Teil meines Selbstversuchs zum Thema Online-Dating war ich dieses Themas so überdrüssig, dass ich für mich entschied eine Pause einzulegen. Doch einige Monate später startete ich einen weiteren Anlauf, verfeinerte meine Suchkriterien und setzte mich zum ersten Mal überhaupt mit meinen persönlichen Wünschen und Vorlieben auseinander.
Nachdem meine ersten Berührungen mit dem Thema Online-Dating ein kompletter Reinfall waren, hatte ich oft diesen einen Satz im Kopf: ‘Arme Seelen in Not’
So heißt es in dem Liedtext aus dem Kinderfilm Arielle, in welchem die böse Hexe Ursula verzweifelten Singles die große Liebe, natürlich gegen einen entsprechenden Obolus, verspricht. Single-Apps sei Dank sehe ich dieses Lied heute mit ganz anderen Augen. Denn statt zu einer bösen Hexe zu gehen tummeln sich heute all die verlorenen Seelen in den Sozialen Netzwerken auf der Suche nach dem non plus Ultra, dem nächsten Kick oder einfach nur nach Spaß.
Diese Plattformen machen es uns einfach sich so darzustellen, wie man gerne wäre. Fotos werden bis zur Unkenntlichkeit bearbeitet und man schreibt die Dinge von denen man glaubt, dass sie der andere gern lesen möchte, völlig unabhängig davon, ob sie der Wahrheit entsprechen oder nicht.
Eine schöne Scheinwelt, die einen mit beständiger Beharrlichkeit suggeriert man könne immer noch etwas Besseres, Schöneres, Perfektes finden. So bleiben heutzutage viele Menschen gefühlt ständig auf der Suche und nehmen sich nicht mehr die Zeit sich voll und ganz auf das einzulassen, was sie direkt vor sich haben.
Mittlerweile wird jede 2. Ehe geschieden, während unsere Eltern und Großeltern über Jahrzehnte hinweg immer wieder ein Miteinander finden konnten.
Ich glaube, dass dieses Überangebot, welches uns die sozialen Netzwerke bieten, langfristig dazu führt, dass man seinen Partner immer wieder in Frage stellt, anstatt gemeinsam an den Dingen zu arbeiten, die vielleicht hin und wieder zu Diskrepanzen führen.
Doch bei all den negativen Erfahrungen, die ich im Verlauf meines Experiments gemacht habe, konnte ich schlussendlich für mich selbst, ein positives Fazit verbuchen. Welches das war? Das erfahrt ihr kommende Woche…