Das neue Album von Saltatio Mortis „Finsterwacht“ ist unser letzter heißer Tipp für den Heiligen Abend.

von Friedrich W. Dittmann

Kurz vor Weihnachten besteht Willy, mein Kater, darauf, dass wir unserer beidseitig bestehenden Leidenschaft für Mittelalter-Rock frönen. Neben den Altmeistern von In Extremo, den Bands Tanzwut, Subway to Sally, Schandmaul und, und, und, wollen wir uns aktuell mit Saltatio Mortis befassen.

Gegründet im Jahr 2000. Von der ursprünglichen Besetzung sind lediglich noch der Sänger Jörg Roth alias Alea der Bescheidene und Drehleierspieler Gunter Kopf, alias Falk von Hasen-Mümmelstein, an Bord. Nachdem sie zunächst nur Mittelalter-Märkte beglückten, wurden sie 2002 von Napalm Records unter Vertrag genommen. Seitdem produzierten sie eine Reihe erfolgreicher Alben und waren auf unzähligen Festivals zu finden.

Dieses Jahr kam das Konzeptalbum „Finsterwacht“ dazu. Es geht dabei um eine Reihe von Wachtürmen in der zum Rollenspiel „Das schwarze Auge“ gehörenden Spielwelt Aventurien. Der Herr der Ringe und die Oaks lassen grüßen.

Nach einem Carmina Burana-mäßigen Anfang Richtung „O Fortuna“ und einem gesprochenen Intro geht die Post ab. Dudelsack, Schalmei, Drehleier erklingen zu einem der besten Stücke auf dem Album: dem Titelsong „Finsterwacht“.

> Und steht die Welt in Flammen, will ich mit euch durchs Feuer gehen. Bis unsre Asche sich vereint - in Ewigkeit Und steht die Welt in Flammen, dann werden wir uns wiedersehen. Jenseits von hier, jenseits der Zeit. <

Mit am Mikro kein Geringerer als Hansi Kürsch von Blind Guardian.

„Schwarzer Strand“ performed mit der Band Faun, hat einen feinen Dudelsackeinsatz.

„Vogelfrei“ ist mit seinem Uptempo und seinem Wechselgesang zwingend für die anstehende Tour. Idealen zum Pogen und Haare schwingen. In die gleiche Richtung geht mit stampfendem Beat „Der Himmel muss warten“. Kater und Kolumnist sind gleichermaßen begeistert.

Dann geht es leider abwärts. „Aurelia“ kommt schlagermäßig daher und wird auch nicht durch die mittelalterlichen Instrumente gerettet. In der gleichen Liga spielt „Genug getrunken“. Ginge auch in der Show von Giovanni Zarella.

Dazwischen geht es mit „Feuer und Erz“ mit einem starken Chorus weiter. Eine wunderbare Hymne. Eindeutig einer der besseren Songs.

Der Rest ist ok und dann kommt am Ende das absolut Beste. „Oh treues Herz“. 

> Oh, treues Herz, die Zeit kennt kein Erbarmen, der Sommer geht, im Tal die Banner wehen. Die Trommel ruft, sie ruft laut deinen Namen, doch ich bleib' hier und du musst mit ihr gehen <

Der Kater meint > Zum Niederknien schön < und ich widerspreche nicht ansatzweise.

Am 29. und 30. August im nächsten Jahr sind Saltatio Mortis auf dem Ehrenbreitstein in Koblenz. Quizfrage: Wer ist selbstredend mit dabei?