Die Bands unserer Jugend, mit Songs die uns an bessere Tage erinnern. Es ist nicht verwunderlich, wenn man sich und seinen Kater dabei erwischt, bei Aufnahmen von alten Konzerten die ein oder andere Träne wegzudrücken.

von Friedrich W. Dittmann

Heute lümmeln Willy, mein Kater, und ich weinend vor dem TV-Gerät. Wir sind in illustrer Gesellschaft. Mit uns weinen Robert Plant, Jimmy Page und John Paul Jones, den Älteren unter uns auch als Led Zeppelin bekannt. John Bonham kann nicht mitweinen: er ist tot.

Ebenfalls mit Taschentuch dabei; Michele und Barack Obama und eine Menge Gäste.

Der Grund für den Gefühlsausbruch: Wir verfolgen das Konzert vom Dezember 2012 im Kennedy Center. Auf der Bühne stehen Ann und Nancy Wilson von Heart und Bonhams Sohn Jason, der Drummer, sowie Gastmusiker und ein Chor (zu sehen bei youtube). Sie stimmen eine liebliche Version von „Stairway to Heaven“ an, dem alten Hit der Zeppeline. Alle sind hin und weg. Auch der Kater hört interessiert zu.

There's a sign on the wall, but she wants to be sure .'Cause you know sometimes words have two meanings. In a tree by the brook, there's a songbird who sings. Sometimes all of our thoughts are misgiven.

So ist es halt manchmal: Alle unsere Gedanken sind falsch.

Ich denke an meine Jugend, wo ich versucht habe, dieses verdammte Lied zu lernen. Ich habe mir auf der Gitarre einen Wolf gespielt. Heute kann ich es, komme aber nie dazu.

Ich werde auch nicht vergessen, wie Jimmy Page den Song auf einer Doubleneck-Gitarre spielte. Oben 12 Saiten und unten 6 Saiten. Das Hammersolo kann man nicht auf 12 Saiten spielen.

Ansonsten übte ich regelmäßig Whole lot of love. Da.da.de.da.da.da,da: You need cooling, baby, I'm not fooling.

Willy und ich sind eigentlich sauer. Led Zeppelin ist eine der wenigen Lieblingsbands, die wir nie live gesehen haben. Eine Schande.

Ich hätte zu gerne live meinen absoluten Lieblingssong gesehen und gehört:“. Since I’ve been loving you“ von der Led Zeppelin III. Trauer und Verzweiflung in einem Song. Gnadenlos. Besser geht wirklich nicht. Robert Plant Gesangesgott. „Baby, since I've been loving you, I'm about to lose my worried mind“. Ein einziger Aufschrei. Mein Gott, wie oft habe ich das gehört und höre es immer noch.

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