Das Tor zum Hades öffnet sich und heraus tritt ein Mann, den mein Kater Willy und ich schmerzlich vermisst haben: Robert Smith und mit ihm seine Mannen von The Cure. 16 Jahre haben sie albummäßig in der Unterwelt verbracht und jetzt sind sie wieder da. Robert Smith scheint sich die lange Zeit nicht gekämmt zu haben und die Schminke sitzt genauso daneben wie immer.
Die Band, die ein Musikjournalist einmal ‚die Beatles aus der Finsternis“ genannt hat, ein anderer sprach von ‚Kathedrale des Weltschmerzes‘, wird ihrem Ruf mehr als gerecht. Acht feine Songs auf hohem Niveau. Charakteristisch ist der flächige Sound, der wie ein Musikteppich daherkommt. Alle Songs beginnen mit einem endlos langen Intro, bevor Smith mit leicht weinerlicher Stimme seine Standpunkte vertritt. Bereits der erste Song mit dem Titel „Alone“ hat es in sich.
Seine ersten Worte:
“This is the end of every song we sing. We were always sure that we would never
change. And it all stops. Wе were always sure that wе would stay the same. But
it all stops. Where did it go “. Die Wehmut, die oft mit dem Älterwerden verbunden ist, zieht sich durch alle Songs bis zum „Endsong“, einer der faszinierendes und gleichzeitig mit 10:30
längsten des Albums. Und außerdem nach Auffassung von Kater und Kolumnist
der Beste.
Als Robert Smith endlich nach 6 ½ Minuten singen beginnt, kleben wir förmlich
vor den Lautsprechern fest und können uns von der eindringlichen Musik keine
Sekunde trennen.
“It's all gone, it's all gone. Nothing left of all I loved. It all feels wrong. It's all
gone, it's all gone, it's all gone. No hopes, no dreams, no world No, I, I don't
belong. No, I don't belong here”. Beängstigende Worte, die möglicherweise auf den persönlichen Schicksalsschlägen fußen, die er in der Zwischenzeit ertragen musste. >
Hoffentlich geht das gut >, denken wir unisono.
Das ist nicht mehr der Robert Smith von „Friday I’m in Love“ aus 1992. Damals kamen die Männer noch ziemlich lebhaft daher, auch wenn sich im Text die positiven Gedanken ausschließlich auf den Freitag bezogen. Wenn man sich auf die Stimmung einlässt. Ist der Erwerb des neuen Albums „Songs of a Lost World“ ein Match.