Marvin Gaye war eine musikalische Koryphäe. Leider war sein Privatleben nicht von Glück geprägt.

von Friedrich W. Dittmann

Willy, mein Kater, ist felsenfest davon überzeugt, dass Marvin Fuhrmann, der unsere Kolumne bei aktuell4u betreut, von seinen Eltern nach unserem Soul Music Idol Marvin Gaye benannt wurde. „Wenn du das meinst, Mauntzer. Dann frag ihn doch einfach“. „Mach ich, na klar“.

Wie kamen wir auf das Thema? Letzten Monat hat uns meine Königin das neue Bruce Springsteen Album "Only the strong survive" geschenkt. Bruce schwelgt in Erinnerungen an die großen Zeiten des Motown Soul. Superb, seine neue Version des Commodores Klassikers Nightshift.

Nightshift wurde im Januar 1985 in Gedenken an Marvin Gaye und Jackie Wilson veröffentlicht, die beide 1984 starben. Die Commodores hatten ihre beste Zeit in den 70ern, mit Lionel Richie als Sänger. Der Hommage an Marvin Gaye ist die erste Strophe gewidmet.

Marvin, he was a friend of mine and he could sing a song, his heart in every line. Marvin sang of the joy and pain. He opened up our minds, and I still can hear him say. "Oh talk to me, so you can see, what's going on". Say you will sing your songs forevermore.

Der Text schließt den Hinweis auf den größten Hit von Marvin ein: “What’s going on“.

Marvin Gaye ist Jahrgang 1939. Er war der Sohn eines Predigers. Er hieß eigentlich Marvin Gay. Um Zweideutigkeiten aus dem Weg zu gehen, ergänzte er den Namen mit dem e. Nach Armee und einigen erfolglosen Anläufen in der Musikindustrie nahm Berry Gordy von Motown Records ihn nach einem Konzert in den 60ern in Detroit unter Vertrag. Damit begann die Zeit der großen Hits, u.a. mit I Heard It Through the Grapevine.

1971 veröffentlichte er das Album What’s going on, das eines seiner berühmtesten Soulalben wurde. Der Erfolg basiert nicht zuletzt auf den Texten, die sich um politische Aussagen zu Korruption, Umweltschutz, Drogenmissbrauch und Vietnamkrieg drehten, was für die Zeit ungewöhnlich war.

1982 schloss er einen Plattenvertrag mit Colombia Records und veröffentlichte Midnight Love. Dieses Album enthielt einen seiner bekanntesten Songs, Sexual Healing.

„Privat hat der Mann echt die Arschkarte gezogen“, meint Willy, mein Kater. Am 1. April 1984, einen Tag vor seinem 45. Geburtstag, wurde Gaye von seinem eigenen Vater erschossen. Die Tatwaffe hatte er seinem Vater zu Weihnachten geschenkt.

Ergo: Augen auf unterm Weihnachtsbaum.