Was hat Willy, mein Kater, und der Rest der Bevölkerung gemeinsam. Jeder, der ein Instrument spielen kann, hat eine eigene Version von All along the watchtower. Ich nehme mich da nicht aus.
There must be some kind of way outta here, said the joker to the thief. There’s too much confusion, I can’t get no relief …
1967 hat der große Bob Dylan, dem eine eigene Kolumne gewiss ist, Text und Musik verfasst. Veröffentlicht wurde der Song im selben Jahr auf der LP John Wesley Harding. Wie für Dylan üblich, waren Sound und Gesang spartanisch. Den tieferen Sinn des Textes hat bis heute keiner verstanden. Es geht um einen Joker und einen Dieb in einer sehr bescheidenen Lage. Warum das so ist, bleibt das Geheimnis von Dylan. Letztlich dreht sich alles mehr oder weniger um den Wachturm. Das kennen wir auch von Herr der Ringe.
1968 trafen sich Jimi Hendrix, Noel Redding und Mitch Mitchell, um die berühmteste Coverversion ever einzuspielen. Hinzu kamen Brian Jones von Rolling Stones und Dave Mason (12-Strings). Was Hendrix an Soli -tatsächlich mehrere- einspielte, ist der Hammer. Er setzte eine Menge Effektgeräte ein. In meiner Band haben wir immer gerätselt, wie der Kerl den „Hubschraubersound“ produzierte.
Es ist müßig, alle Coverversionen aufzuzählen. U2, Bryan Ferry, Neil Young, Pearl Jam sind solche, die anzuhören es sich lohnt. Auf jeden Fall auch Jay Howie auf YouTube.
Willy besteht darauf, dass wir uns outen und verraten, dass für uns die geilste Version aus Bochum -nicht von Grönemeyer- kommt, von Axel Rudi Pell. Axel bedient die Fender Gitarre gigantisch und Johnny Gioeli singt extraordinaire. Unbedingt bei YouTube anhören.
Meanwhile versucht sich Willy mit seinen dicken Pfoten am Keyboard: ‚Cm,B,Gis,B,Cm‘ kann jeder Honk spielen, erkläre ich ihm. „Und du kannst nicht singen, alter Mann“. Das kann Dylan auch nicht und ist trotzdem unser Held.
Bildrechte: Von Steve Banks - Steve Banks, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=63987610