Am vergangenen Samstag empfingen die Vallendarer Löwen in heimischer Halle den TuS 05 zum „kleinen“ Rheinland-Derby.

Vallendar |

Am vergangenen Samstag empfingen die Vallendarer Löwen in heimischer Halle den TuS 05 zum „kleinen“ Rheinland-Derby. Zwar konnte der HVV in den letzten Wochen durch zwei Auswärtssiege Plätze in der Tabelle gut machen und sich viel Selbstbewusstsein holen, doch war man seit drei Spielen in der Heimat erfolglos. Die Dauner überraschten mit einem guten Saisonstart und standen mit einem Punkt mehr einen Platz über den Löwen. 

So war ein spannendes und kampfbetontes Spiel zu erwarten. Personell musste das Team von Thomas Bach auf Dominik Stein verzichten, zusätzlich fehlte Youngster Marvin Buch krankheitsbedingt im Rückraum. Dafür sorgte der HV Vallendar vor Spielbeginn für zwei Überraschungen. Die Ex-Löwen Jonas Strüder und Stefan Baldus folgten der Bitte des Vorstandes und halfen den Jungs in dieser personell prekären Situation. Beide zeigten ein starkes Comeback und sorgten für Alternativen im Rückraum. 

Unmittelbar vor Spielbeginn stellte Wolfgang Reckenthäler sein brandneues Buch „Die Geschichte des Handballs in Vallendar – Von der Kreisklasse bis zum Spitzenverein in der Region Koblenz“ vor. Ab Montag, 06.12.2021 gibt es das Buch bei der Sparkasse Koblenz – Geschäftsstelle Vallendar, der VR Bank Rhein Mosel eG – Geschäftsstelle Vallendar, Larissa Moden sowie bei Schreib- und Spielwaren Christoph Schmidt zu erwerben. Der gesamte Verkaufserlös kommt der Andreas-Hahn-Stiftung zugute.

In der Anfangsphase ließen die Jungs vom HVV einige hochkarätige Chancen aus und so konnte man erst in der 10. Minute beim 4:3 die Führung übernehmen. Im ersten Durchgang bekam man den starken Rückraumshooter Kai Lißmann nicht in den Griff, der selbst extrem torgefährlich war und seine Mitspieler gut in Szene setzte. Doch die Abwehr stand im Verlauf der ersten Halbzeit immer besser und das Tempospiel nach Ballgewinn funktionierte gut. So kontrollierten die Löwen das Spiel beim 13:8 in der 25. Minute. 

In den letzten Minuten der ersten Hälfte kamen die Gäste allerdings durch einige Unkonzentriertheiten im Deckungsverbund wieder heran. Mit einer 15:13-Führung ging es in die Halbzeitpause. Bach: „Wir fanden immer besser ins Spiel und kontrollierten den Gegner. In den letzten fünf Minuten agierten wir allerdings in der Deckung zu unaufmerksam und im Angriff zu überhastet und brachten den Gegner zurück ins Spiel. Das darf uns nicht passieren.“

Auch der zweite Durchgang begann denkbar ungünstig für die Vallendarer Handballer. Die Löwen agierten viel zu schläfrig und ließen die gewohnte Härte und Aggressivität in der Deckung vermissen. Im Angriff spielte man viel zu ungeduldig gegen die sehr offensive 3:2:1-Deckung der Gäste. Folgerichtig übernahmen die Eifelaner in der 38. Minute beim Stand von 17:18 wieder die Führung und hatten das Momentum auf ihrer Seite. 

Nun entwickelte sich ein Schlagabtausch mit mehreren Führungswechseln bis zum 20:21 durch Lißmann in der 47. Minute. HVV-Coach Thomas Bach nahm eine Auszeit, um seine Mannen für die Schlussphase einzustellen. Den entscheidenden Effekt brachte der Wechsel auf der Torhüterposition. Marcel Schenk, der knapp 50 Minuten auf der Bank Platz genommen hatte, erwischte einen hervorragenden Tag und wehrte einige hochprozentige Chancen der Gäste ab. 

Vorne spielten die Löwen nun sehr geduldig und warteten auf die Lücken, die sich in der offensiven Deckung ergeben mussten. So setzte man sich Tor um Tor ab und ging in der 56. Minute per Siebenmeter durch Christian Schröder mit 26:22 in Führung. Gäste-Coach Domaschenko zog die Reißleine und legte die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Doch auch dies brachte nicht die Wende.

Die Löwen kassierten eine Zeitstrafe gegen Jonas Strüder und mussten so in Unterzahl agieren. Oli Lohner baute die Führung auf 27:22 aus, nachdem Bach den Torhüter herausnahm und den 6. Feldspieler brachte. Der darauffolgende Wechsel dauerte etwas lange und so versuchten die Dauner über den Wurf von der Mittellinie ein schnelles Tor zu erzielen. Marcel Schenk sprintete zurück ins Tor und lenkte den Ball mit einer spektakulären Flugeinlage am Tor vorbei. 

Das Spiel war nun zu Gunsten der Vallendarer Löwen entschieden und Leo Fischer erzielte mit der Schlusssirene das verdiente 30:23. Der verletzte Spielmacher Merlin Busse fasste zusammen: „Wir haben uns heute durch überhastete Aktionen im Angriff das Spiel oft selbst schwer gemacht. Es war aber klar, dass wir uns an diesem Abend nur selbst schlagen konnten. Im Verlauf der zweiten Halbzeit hatten wir endlich die Geduld und Ruhe im Angriff und konnten uns so gute Chancen herausspielen. Die Abwehr stand in dieser Phase auch überragend. Am Ende fällt das Ergebnis vielleicht 2-3 Tore zu hoch aus, doch der Sieg geht verdient an uns.“

Mit dem dritten Sieg in Folge klettern die Löwen weiter in der Tabelle nach oben und stehen nun mit 8:10 Punkten im Mittelfeld. In der kommenden Woche entscheiden die Verbände über die weitere Vorgehensweise im Spielbetrieb. Sollte der Spielbetrieb fortgesetzt werden, treten die Vallendarer Löwen am kommenden Sonntag, 12.12.2021 um 18:00 Uhr bei den HF Illtal in Eppelborn an.

Es spielten für den HVV: Boinski, Schenk, Lorenz (alle im Tor), Schmitt, Lohner (1), Schaub (3), K. Schmidt (4), Strüder (2), Bauch (1), Schröder (8/4), Offermann (5), Fischer (3), Baldus (3).