Anlässlich des 50. Todestages von Oskar Schindler präsentiert das Bundesarchiv eine Online-Geschichte, die Dokumente aus seinem Nachlass zeigt. Unter dem Titel „Schindlers Liste“ und weniger bekannte Schriftstücke werden auf der Webseite des Archivs einzigartige Materialien zugänglich gemacht. Dazu gehören unter anderem die berühmte Liste der über 1.000 von Schindler geretteten Jüdinnen und Juden, Skizzen seiner Fabriken, Korrespondenzen aus der Nachkriegszeit sowie Dankesbilder von Kindern.
Oskar Schindler, der am 9. Oktober 1974 in Hildesheim verstarb, rettete gemeinsam mit seiner Ehefrau Emilie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs über 1.200 Menschen vor dem Holocaust. Neben seinen Verdiensten sind auch weniger bekannte Aspekte seines Lebens dokumentiert, etwa seine Bemühungen um Entschädigungen für seine enteigneten Fabriken und seine wirtschaftlichen Fehlschläge in der Nachkriegszeit.
Der Nachlass wurde im Herbst 1999 entdeckt, als ein Koffer mit rund 7.000 Dokumenten und Bildern auf einem Dachboden in Hildesheim gefunden wurde. Das Bundesarchiv sichtete das Material und übergab es nach der Erschließung der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Ein Original-Durchschlag von „Schindlers Liste“ verblieb jedoch im Bundesarchiv.
Der Online-Schwerpunkt des Bundesarchivs beleuchtet die Geschichte der „Deutschen Emailwarenfabrik Krakau“ und Schindlers späteres Werk in Brünnlitz. Auch die Anerkennung Schindlers in Israel als „Gerechter unter den Völkern“ ist Teil der Darstellung. Interessierte können die Dokumente und Bilder auf der Webseite des Bundesarchivs einsehen.