Die Schließung der kompletten Gastronomie und Hotellerie ab Montag, 2. November 2020 ist für den rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) ein ungeeignetes und unverhältnismäßiges Instrument, um die Pandemie schnell und wirkungsvoll in den Griff zu bekommen. Präsident Gereon Haumann: „Wir sehen im Lockdown des Gastgewerbes einen Irrweg. Daher haben wir an die Landesregierung den dringenden Appell gerichtet, in Rheinland-Pfalz – wie schon beim Verzicht auf das Beherbergungsverbot – einen eigenen sinnvolleren und rechtssicheren Weg zu gehen. Die Gastronomie mit ihren gut funktionieren Hygienekonzepten und sicheren Räumen sollte gerade in den nächsten Wochen für die Bevölkerung als sicherer und kontrollierter Treffpunkt offen bleiben.“
Die Mittwoch Konferenz mi Kanzlerin Angela Merkel sei ein Schlag ins Gesicht für die Branche mit den meisten Mitarbeitern in Rheinland-Pfalz und Deutschland. Eine Branche, die in den letzten Monaten enorm investiert habe, um alle Corona-Auflagen zu erfüllen und die alle Hygiene-Anforderungen einhalte. Es wurden Gasträume umgestaltet, Prozesse optimiert, umfangreiche Schutzmaßnahmen
umgesetzt und deren Einhaltung sichergestellt. Gastronomie und Hotellerie sind keine Pandemietreiber. Wer jetzt die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Frage stelle, lasse die Grundregeln der Statistik außer Acht. Während sich die Politik bei den Kennzahlen des Infektionsgeschehens auf das RKI berufe, würden die Empfehlungen des RKI sowie dessen weitere Fakten ignoriert. Denn laut RKI finden lediglich 0,5 Prozent der Ansteckungen in Gaststätten statt. Gereon Haumann: „Wenn die Politik ihren eigenen Vorgaben nicht mehr traut, verliert sie an Glaubwürdigkeit und Maßnahmen erscheinen willkürlich. Das gesellschaftliche Klima verändert sich gerade merklich, die Akzeptanz für das politische Handeln schwindet.
Wir waren und sind uns der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für das hohe Gut Gesundheit der Bevölkerung stets bewusst. Gerade deshalb fordern wir geeignete, erforderliche und angemessene Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.“
Die Entscheidung zur Schließung der gastgewerblichen Betriebe sei unverhältnismäßig. „Die von den Regierungschefs beschlossenen Maßnahmen zur Schließung des Gastgewerbes sind ungeeignet, um die Pandemie wirkungsvoll und effektiv einzudämmen. Wie kann es sein, dass in dieser Zeit vollgestopfte Schulbusse Kinder in die Schule fahren? Unsere Hygieneprofis in der Gastrobranche dagegen ausgebremst werden.
Die Komplexität des Corona-Virus erfordert eine differenzierte und effektive Strategie, um unter Nutzung aller digitalen Möglichkeiten einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
Für die am Freitag geplante Sondersitzung des rheinland-pfälzischen Landtags, in der die Regierungserklärung der Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zur aktuellen Corona-Lage und den Entscheidungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehen im Mittelpunkt stehen wird, erwartet der DEHOGA Rheinland-Pfalz von der Landesregierung den Verzicht auf die Beschränkungen des Gastgewerbes und eine tragbare Lösung für Rheinland-Pfalz. „Sollte dies nicht möglich sein, dann werden wir den Klageweg bestreiten“, kündigt Haumann an. „Wir werden das so nicht hinnehmen!“
(Pressemeldung der DEHOGA)