Seit 20 Jahren ist Bruno Seibeld Bürgermeister der Verbandsgemeinde Untermosel, jetzt Rhein-Mosel. In Nörtershausen lebt er, in Kobern-Gondorf und Rhens, den beiden Standorten der Verbandsgemeinde, arbeitet er. Fußballer war er, in der Gemeindepolitik tätig, einer den die Bürger als Bruno kennen. Er ist einer von ihnen,  Abgehobenheit kennt er nicht.

Untermosel |

Seit 20 Jahren ist Bruno Seibeld Bürgermeister der Verbandsgemeinde Untermosel, jetzt Rhein-Mosel. In Nörtershausen lebt er, in Kobern-Gondorf und Rhens, den beiden Standorten der Verbandsgemeinde, arbeitet er. Fußballer war er, in der Gemeindepolitik tätig, einer den die Bürger als Bruno kennen. Er ist einer von ihnen,  Abgehobenheit kennt er nicht.

Aktuell4u sprach mit ihm über die aktuelle Situation in der großen Verbandsgemeinde.

Aktuell4u: Ist das coronabedingt die schwierigste Zeit, Bürgermeister für viele Gemeinden zu sein?

Bruno Seibeld: Die aktuelle Situation ist sicher die schwierigste Zeit für die Menschen in unseren Gemeinden, erleben wir doch Einschränkungen in einem seit Generationen nie gekannten Ausmaß. Sicher ist dies auch für einen Bürgermeister einer großen Verbandsgemeinde eine schwierige Zeit, und das ganze Ausmaß ist derzeit ja noch nicht abzusehen. Wie ausnahmslos in allen Bereichen des Lebens wirken sich die durch die Pandemie eingetretenen Einschränkungen und Veränderungen auch auf die Gemeinden und die Verwaltung aus.  Dies erforderte, und fordert noch immer, einige Umstellungen und Veränderungen, die jedoch meines Erachtens zu bewältigen sind. Als wesentlich „schwieriger“ empfinde ich die Einschnitte, die wir als Gesellschaft insgesamt erfahren. Den Wegfall vieler sozialer Kontakte, wie beispielweise ein ungezwungenes Vereinsleben, Heimatfeste, Weinfeste und selbstverständliche Begegnungen mit unseren Mitmenschen.  

Aktuell4u: Wie sehr leidet der touristische Bereich, der die Region so sehr prägt, unter den Folgen der Einschränkungen?

Bruno Seibeld: Wie überall auf der Welt ist auch die Tourismusbranche an Mosel und Rhein coronabedingt erheblich angeschlagen. Positiv möchte ich bemerken, dass wir in unserem Land durch die frühzeitig ergriffenen Schutzmaßnahmen nicht ganz so hart getroffen wurden und das Reisen in unserem Land wieder frühzeitig möglich war. Dennoch ist der Verlust der ersten Monate nicht aufzuholen. Mittlerweile machen erfreulicherweise viele Menschen Urlaub in Deutschland und insbesondere in unseren schönen Regionen. Der Zuspruch der Gäste ist ein Lichtblick. Meine Hoffnung und gleichzeitig eine Bitte an unsere Bürgerinnen und Bürger ist, dass die Gastronomie und die Hoteliers auch in den kommenden Wintermonaten auf die Unterstützung der Bevölkerung zählen können, denn dies wird für viele eine schwierige Zeit -über den Winter zu kommen.

Aktuell4u: Gibt es auch Erfahrungen aus der Pandemie, die Mut und Hoffnung für die Zukunft machen?

Bruno Seibeld: Es sind auch durchaus positive Entwicklungen zu verzeichnen. Im Zuge des Lockdown bildeten sich sehr schnell Nachbarschaftshilfen und zahlreiche spontane ehrenamtliche Helferteams innerhalb der einzelnen Ortschaften, die ihren Mitmenschen helfend zur Seite standen bzw. stehen. Die Menschen sind wieder ein Stück zusammengerückt und stehen füreinander ein. Diese Entwicklung zeigt – wenn es drauf ankommt, halten wir zusammen !