Haumann: Schluss mit dem Dogma der Inzidenzen

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 Der DEHOGA Rheinland-Pfalz fordert einen Strategiewechsel in der Pandemiebekämpfung. Die Politik muss endlich die richtigen Entscheidungen treffen und sinnvolle Anreize setzen, um die Pandemie effektiv zu bekämpfen. Es gibt kein einziges signifikantes Infektionsgeschehen im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe. Die Gäste waren und sind in den DEHOGA Betrieben jederzeit sicher aufgehoben. Das gilt auch zukünftig!
DEHOGA Präsident Gereon Haumann: „Wir erleben jetzt seit Monaten, dass der „Schuss nach hinten“ los geht, wenn man die Bevölkerung einsperrt und sich Menschen deshalb heimlich in privaten Räumen treffen. Dicht gedrängt am Küchentisch, in kaum gelüfteten Partyräumen oder auf dem Ausziehsofa ist viel gefährlicher als in unseren Betrieben. Dadurch werden die Infektionszahlen weiter nach oben getrieben. Deshalb ist es dringend geboten, die Menschen endlich wieder in die öffentlichen Wohnzimmer der Gastgeber zu lassen.“
Die Gremien des DEHOGA Rheinland-Pfalz haben sieben klare Forderungen formuliert und an die Politik in Bund, Land und Kommune adressiert:
1. Abkehr vom Dogma der Inzidenzen; stattdessen sinnvolle Regeln zur effektiven Pandemiebekämpfung
2. Sofortige Öffnung von Hotels und Gastronomie für alle Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten (Zulassung sicherer Kontakte)
3. Umsetzung einer umfassenden Teststrategie mit 48-stündigen personalisierten „Eintrittskarten“
4. Nutzung aller geeigneten digitalen Kontakterfassungsmöglichkeiten statt staatliches Monopol für LUCA
5. Dauerhafte Reduzierung der Mehrwertsteuer für alle Leistungen des Gastgewerbes (Speisen und Getränke)
6. Verzicht auf alle branchenspezifischen kommunalen Abgaben, Gebühren und Steuern
7. Entschädigung des kompletten durch die zwangsweise Schließung entstandenen Schadens (gestern, heute, morgen)
Es geht um die wirtschaftliche Existenz der 13.500 Gastgeber-Familien und 150.000 Beschäftigten. Jede vierte Familie in Rheinland-Pfalz bezieht ein Haupt- oder Nebeneinkommen aus dem Tourismus. Über 90% der Unternehmer sind bereits in zweiter oder dritter Generation als Gastgeber tätig. Dreiviertel der Betriebe stehen nach eigener Einschätzung mit dem Rücken an der Wand; sind in akuten finanziellen Nöten. Die Lage ist katastrophal.
Gastgewerbe am Ende der Kräfte – finanziell, physisch und psychisch
Die politischen Entscheidungsträger in Bund und Land müssen jetzt Verantwortung für das Gastgewerbe zeigen und zielgerichtet handeln. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als eine ganz konkrete, verbindliche und dauerhafte Öffnungsperspektive für unsere Branche. Präsident Haumann stellt fest: „Viele von uns sind am Ende ihrer Kräfte; finanziell, physisch und psychisch. Hotellerie & Gastronomie drohen an dem seit nunmehr 6 Monate dauerndem zweiten Lockdown innerhalb eines Jahres zu zerbrechen!“
Es ist bedauerlich, dass Politik nach 13 Monaten „mit Corona“ aus den gemachten Erfahrungen und Erkenntnissen der Forschung und Wissenschaft so wenig gelernt haben will.
„Wir erwarten von der Politik eine maßvolle und von wissenschaftlichen Erkenntnissen getragene Gestaltung des Infektionsschutzrechtes. Das Grundgesetz und damit auch das Recht der Berufsfreiheit und der unternehmerischen Tätigkeit sind dabei stets zu beachten“, so Haumann abschließend.

(Pressemeldung des DEHOGA RLP)