Der Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) und ver.di haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Dieser sieht unter anderem eine Erhöhung des Mindestlohns für Beschäftigte in der Pflege um 25 Prozent vor. Dazu erklärt Staatssekretär Dr. Alexander Wilhelm (SPD): ”Die Einigung mit dem BVAP ist ein großartiger Erfolg von ver.di. Die rheinland-pfälzische Landesregierung und ich persönlich setzen uns bereits seit Langem für einen angemessenen und bundeseinheitlichen Tarifvertrag in der Pflege ein. Der aktuelle Tarifabschluss ist dabei ein großer Schritt in die richtige Richtung. Nach der notwendigen Zustimmung der Kirchen als weitere wichtige Arbeitgeber in der Pflege, kann Bundesarbeitsminister Hubertus Heil den Tarifvertrag gegebenenfalls auf das gesamte Bundesgebiet ausweiten.”
Durch die Einigung zwischen ver.di und BVAP werden Pflegefachkräfte zukünftig mindestens 3.180 Euro monatlich verdienen. Weitere Beschäftigte in der Pflege erhalten mindestens 2.440 Euro im Monat. Zudem stehen ihnen mindestens 28 Urlaubstage im Jahr sowie ein zusätzliches Urlaubsgeld in Höhe von 500 Euro zu. Außerdem soll es zukünftig keinen Lohnunterschied mehr zwischen ost- und westdeutschen Bundesländern geben. Dr. Alexander Wilhelm begrüßt die erfolgreichen Tarifverhandlungen sehr, sieht aber auch noch weiteren Verbesserungsbedarf: “Nach Einführung des bundesweiten Tarifvertrags für die Pflege, müssen weitere Schritte folgen. Verbesserungspotential sehe ich häufig insbesondere noch bei den Arbeitsbedingungen. Wesentliche Verbesserungen hier - zum Beispiel beim Personalschlüssel - müssen das nächste Ziel sein. Dafür werde ich mich einsetzen. Die Pandemie hat uns nochmals eindrücklich gezeigt, wie wichtig, aber auch wie anspruchsvoll die Arbeit in der Altenpflege ist. Beschäftigte in der Altenpflege müssen entsprechend entlohnt und ihre Arbeitsbedingungen attraktiver gestaltet werden!”
“Berufe, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde, müssen auch entsprechend bezahlt werden”, fordert Dr. Wilhelm abschließend. “Neben den Beschäftigten in der Pflege sind das natürlich auch Krankenpflegerinnen und -pfleger, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Beschäftigte der Blaulichtfamilie und des Katastrophenschutzes, aber auch beispielsweise Kassiererinnen und Kassierer und einige mehr. Ich werde mich dafür einsetzen, dass sich die Bezahlung hier zukünftig an der Leistung für die gesamte Gesellschaft orientiert.”