Erfahrungen aus der Tiermedizin können beim Impfen helfen.

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„Es ist möglich, eine ganze Schulklasse mit einem sehr hochwertigen und aussagekräftigen PCR-Schnelltest für nur 6,80 € auf das Corona-Virus zu testen“, sagt Tierarzt und promovierter Impfexperte Dr. Rainer Schneichel. „Das muss dringend genutzt werden, in Kombination mit der Erhöhung der Impfschlagzahl. Hausärztinnen und Hausärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Apothekerinnen und Apotheker - alle wollen und können impfen.“ Dafür werde auch dringend mehr Impfstoff benötigt. „Der Fortschritt ist eine Schnecke in Deutschland.“ Schneichel stellt klar, dass man von der Tiermedizin lernen könne. „Wir haben mit Testungen und Impfungen sogar die Tollwut bei Wildtieren in den Griff bekommen, genau so wie die Rinderpest in Afrika, wo ich bei der Welttierärzteorganisation mit eingebunden war.“ Dort war zwar Überzeugungsarbeit erforderlich, aber bremsende bürokratische Hürden gab es nicht.
Der Tierarzt fordert zudem Teststationen in den Innenstädten, um die Menschen beispielsweise vor dem Besuch des Einzelhandels oder der Gastronomie zu testen. „Tübingens Bürgermeister Boris Palmer zeigt mit seinem Modell, wie es gehen kann.“ Natürlich müssten solche Modelle gekoppelt werden mit der Möglichkeit einer schnellen Datenerfassung, zum Beispiel über eine funktionierende App. „Im 21. Jahrhundert sollte es doch machbar sein, ein Tool zur Verfügung zu stellen, das unbürokratisch ist und trotzdem sicher funktioniert.“ Mit Teststationen in den Städten, zum Beispiel auf zentralen Plätzen könnte man Kunden und Besuchern die Möglichkeit geben mit einem negativen Test und den weiteren Hygienemaßnahmen die Geschäfte und die Gastronomie wieder zu betreten. „Mit den vorhandenen Tests können wir positive Personen sicher identifizieren und in Quarantäne senden“, sagt Dr. Schneichel.
„Wir müssen jetzt umgehend die vorhandenen Schnelltest-Möglichkeiten ausschöpfen. In Kombination mit der zügigen Durchimpfung der Bevölkerung können wir Schritt für Schritt zur Normalität zurückfinden.“ Das gelte für Einzelhandel und Gastronomie, als auch für Schulen, Kunst und Kultur, Reitbetriebe, Friseur- und Massagebetriebe, Hotels und Pensionen, Pflegeheime und viele andere besonders hart getroffenen Bereiche.