Laut der IG BAU sind wohl zu viele Jobs mit "Verfallsdatum" ausgeschrieben. Die Einzelgewerkschaft fordert ein Gesetz.

Koblenz |

Vor allem in der Reinigungsbranche seien befristete Stellen stark verbreitet. Die IG BAU fordert ein Gesetz zur Eindämmung befristeter Stellen.

Die Einzelgewerkschaft IG BAU warnt vor einem Verfallsdatum für Jobs. Laut der Gewerkschaft hatten rund 36% der neuen Stellen in der Stadt ein Verfallsdatum.
Von rund 3600 Arbeitsverträgen seien 1300 befristet gewesen, so die IG BAU in einer aktuellen Pressemitteilung. In der Altersgruppe bis 25 Jahren hatten knapp 51 Prozent aller neu abgeschlossenen Verträge ein Ablaufdatum. Diese Zahlen stützen sich auf eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institus der Hans-Böckler-Stiftung.

Wenn der Job zur Falle wird

Die Gewerkschaft warnt vor den Jobs mit Verfallsdatum. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU-Bad Kreuznach, Walter Schneider sagt:


Die Zahlen zeigen, dass auf dem heimischen Arbeitsmarkt etwas aus dem Ruder gelaufen ist. In der Corona-Krise können Befristungen für die Betroffenen leicht zur Falle werden, wenn Unternehmen solche Stellen nicht mehr verlängern“

Vor allem in den Branchen um Gebäudereiniger und der Landwirtschaft sind diese befristeten Stellen stark verbreitet. Junge Menschen seien noch stärker davon betroffen als ältere.
Dazu kommt, laut IG BAU, dass Berufseinsteiger mit einem befristeten Vetrag häufig Probleme hätten eine Wohnung zu finden oder einen Kredit zu bekommen.

Gesetz zur Eindämmung 

In Folge dieser Auswertung fordert die IG BAU die Bundesregierung dazu auf, ein Gesetz zu verabschieden, welches eine Befristung ohne einen sogenannten Sachgrund eindämmt.
Triftige Gründe wären: Schwangerschaftsvertretung oder eine Probezeit.

Ein aktueller Gesetzentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht vor, dass sachgrundlose Befristung künftig nur 18 statt bisher 24 Monate andauern darf. Während dieser Zeit darf dieser Vertrag nur noch einmal, statt bislang drei mal verlängert werden.