Es ist eine überraschende Entdeckung, die ein Arbeiter am 27. September 2021 auf einer Baustelle in Koblenz gemacht hat: Mit seiner Schaufel stieß er auf Überreste eines eiszeitlichen Wollhaar-Mammuts. In der Erde der Baugrube für das neue OP-Gebäude des Bundeswehrzentralkrankenhauses lagen ein Stück eines Stoßzahnes, Knochen und Wirbel.
Bauarbeiten gestoppt, Archäologen alarmiert
Sofort wurden die Bauarbeiten gestoppt und die Landesarchäologen der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) informiert. Sie sicherten die Funde und brachten sie für weitere Untersuchungen in ihre Labore nach Mainz. Dort wurden die Mammut-Knochen konserviert und analysiert. Ein paar Wochen lang tat sich deshalb nichts mehr auf der Baustelle.
Bei der Untersuchung kam heraus, dass das Mammut in der Eiszeit vor mehr als 100.000 Jahren in Koblenz gelebt hat - und vermutlich dort gestorben ist, wo heute das neue Krankenhaus-Gebäude entsteht. Die Knochen waren laut den Archäologen gut erhalten, weil sie seit der Eiszeit in sogenanntem Lössboden lagen. Das ist ein feinkörniges Sediment, das die Überreste über die Jahrtausende konserviert hat.
Mammut wohl von Aasfressern zerlegt
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Kadaver des Mammuts einst von Aasfressern abgenagt und die Knochen dabei verstreut wurden. Vermutlich wurde deshalb auch nicht das komplette Skelett gefunden.
Wie der SWR aktuell berichtete, werden die Knochen noch im Büro des Bauleiters aufbewahrt. Am 11. Februar sollen sie dann aber in den Stöffelpark in Enspel im Westerwald gebracht werden. Dort werden sie ab März in dem geologischen Museum und Naturerlebniszentrum öffentlich ausgestellt.
Die Mammut-Knochen sind nicht die ersten Eiszeit-Funde in Koblenz: Im Stadtteil Goldgrube wurden bereits Reste eines eiszeitlichen Pferdes entdeckt, in Metternich prähistorische Nashornzähne.
