Im dritten Spiel binnen einer Woche musste sich Rot-Weiß Koblenz in der Regionalliga Südwest nach dem Sieg gegen die TSG Balingen und dem Remis bei der Bundesliga-Reserve des 1. FSV Mainz 05 mit 1:2 (0:1) beim TSV Steinbach Haiger geschlagen geben. „Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und unseren Plan super umgesetzt", sagte Heiner Backhaus zu der Partie. „Am Ende ist Fußball aber Ergebnissport."
Backhaus nahm die hohe Belastung in diesen Tagen zum Anlass, eifrig zu rotieren. Mit Torwart Baboucarr Gayé sowie den Verteidigern Julius Schell und Nino Miotke standen auf dem Haarwasen nur drei Spieler in der Anfangself, die auch zuletzt beim Gastspiel am Bruchweg losgelegt hatten. Die stark veränderte Elf machte ihre Sache gut und hätte sogar einen Punkt mitnehmen können. „Die Jungs haben sich ihre Einsätze mit ihren Leistungen im Training verdient. Ich wusste, dass sie alles abrufen und geben", freute sich der Coach.
Auch wenn Steinbach mehr Ballbesitz verzeichnete, hätten die Gäste in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen. In der elften Minute kam Nino Miotke frei zum Abschluss. Der Defensivmann verfehlte mit seinem Schuss das Tor. Auch Marko Stojanovic sah sich plötzlich TSV-Schlussmann vor Tim Paterok, schien selbst überrascht zu sein, in so aussichtsreicher Position aufzutauchen und brachte vielleicht auch deshalb nicht genügend Druck hinter dem Ball (13.). „Eine dieser Chancen hätten wir verwerten müssen", sah Backhaus sogar das 1:0 im Bereich des Möglichen. Den ersten zählbaren Stich setzte stattdessen die Elf aus dem Lahn-Dill-Kreis. In der 24. Minute zeigte Schiedsrichter Marius Ulbrich nach einem Foul von Mert Göckan an Christian März auf den Elfmeterpunkt. Sascha Marquet schnappte sich das Leder und ließ Baboucarr Gayé keine Abwehrchance. Der Favorit steigerte sich mit der Führung im Rücken und hatte bis zum Kabinengang Vorteile.
Den zweiten Durchgang nahm Koblenz mit zwei neuen Kräften in Angriff. Torjäger Valdrin Mustafa ersetzte German Kurbashyan und für Göckan brachte Backhaus Maximilian Pommer. Die Rot-Weißen wurden nun deutlich aktiver, besaßen mehr Offensivaktionen und glaubten auch nach dem zweiten Gegentreffer weiterhin an sich. Die Verteidigung der Gäste hatte eine Steinbacher Flanke geklärt, der Ball kam zu Dino Bisanovic und sein Schuss aus zehn Metern landete im Netz (59.). Nur vier Minuten später lag sogar das 3:0 in der Luft. Gayé machte sich gegen Marquet groß und verhinderte die Entscheidung. Mit einer offensiveren Ausrichtung und der Einwechslung von Quentin Fouley drängte die Backhaus-Elf die Einheimischen noch einmal in die Defensive. Der Anschlusstreffer von Ahmet Sagat (70.) brachte neue Spannung in die Begegnung. Nicht von ungefähr war es der Koblenzer Neuner, der einnetzte. Sagat arbeitete stark gegen den Ball, war präsent und in der 70. Minute eben auch kaltschnäuzig. „Er hat gezeigt, was einen Sportler ausmacht, auch wenn man längere Zeit nicht spielt. Ahmet hat sich für weitere Aufgaben empfohlen", so der Rot-Weiß-Coach.
Backhaus mahnte nach dem Anschlusstreffer von der Seitenlinie aus, Ruhe zu behalten, noch war genügend Zeit. Steinbach wirkte hier und da vor allem in der Deckung nicht sattelfest, wankte, brachte den knappen Vorsprung mit seiner Routine und Klasse trotz einer guten Koblenzer Schlussphase über die Zeit.
Steinbach: Paterok - Heinze, Kirchhoff, Hanke, Strujic - Bisanovic (82. Bender), Eismann - Ilhan (57. Lahn), März Marquet - Bytyqi (87. Hoffmann).
Koblenz: Gayé - Schell, Miotke, Koljic - Klein, Weidenbach, Beckenbauer (61. Fouley), Göckan (46. Pommer) - Kurbashyan (46. Mustafa), Sagat, Stojanovic.
Schiedsrichter: Marius Ulbrich (Büdingen).
Zuschauer: keine zugelassen.
Tore: 1:0 Sascha Marquet (24., Foulelfmeter), 2:0 Dino Bisanovic (59.), 2:1 Ahmet Sagat (70.).