Dabei hatte die Partie vor 450 Zuschauern optimal begonnen: Nachwuchsspielerin Malou Müller erzielte nach einer maßgenauen Ecke von Lisa Kossmann per Kopf die verdiente Führung (25.). „Die erste Halbzeit hat uns komplett in die Karten gespielt. Es hat mich überrascht, dass der HSV mit so vielen überdurchschnittlichen Zweitligaspielerinnen nicht in der Lage war, uns auseinanderzuspielen“, analysierte Trainer Thomas Strotzer den ersten Durchgang.
Defensiv stark – auch dank Umstellungen
Die Andernacherinnen überzeugten in der Defensive, allen voran Leonie Stöhr, die aufgrund personeller Ausfälle auf die ungewohnte rechte Abwehrposition rückte und sich als echte Bereicherung erwies. „Sie hat ein Superspiel gemacht“, lobte Strotzer ausdrücklich.
Verletzungen schwächen Andernacher Auftritt
Nach der Pause mussten die Bäckermädchen jedoch auf Leonie Wäschenbach verzichten, deren Dynamik und Tempo spürbar fehlten. Auch Paula Petri konnte angeschlagen nicht mehr entscheidend unterstützen. „Letztlich hat die Besetzung der Bank entschieden; wir konnten nicht die Qualität nachschieben wie der HSV“, erklärte der Coach die Wendung in der zweiten Hälfte.
Fünf Minuten entscheiden das Spiel
Der HSV nutzte die personelle Überlegenheit eiskalt aus. Zunächst erzielte die eingewechselte Lotta Wrede mit einem spektakulären Schuss in den Winkel den Ausgleich (68.), ehe die ebenfalls eingewechselte Vildan Kardesler per Direktabnahme nur fünf Minuten später das entscheidende 2:1 für die Gäste erzielte.
Optimismus im Abstiegskampf bleibt
Trotzdem ist Trainer Strotzer überzeugt, dass sein Team auf diesem couragierten Auftritt aufbauen kann: „Wir haben erneut gezeigt, dass wir mit Druck umgehen können. Wir sind gut genug, den Klassenverbleib zu schaffen, wenn wir diese Energieleistung und Wucht auf den Platz bringen.“ Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt weiterhin nur einen Punkt. Vier Spiele verbleiben der SG 99 Andernach, um die Klasse zu sichern.