Die Städtepartnerschaft zwischen dem japanischen Ome und Boppard besteht schon seit 56 Jahren.

Boppard |

Die Städtepartnerschaft zwischen Ome (Japan) und Boppard wurde vor 56 Jahren begründet. Trotz der über 10.000 Flugkilometer Entfernung besteht eine sehr enge und intensive Verbindung zwischen den beiden Städten. Seit einigen Jahren gibt es im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft auch ausgeprägte Beziehungen zum Japanischen Generalkonsulat in Frankfurt.

Im Mai dieses Jahres erfolgte ein Wechsel an der Spitze des Japanischen Generalkonsulats. Der neue Generalkonsul, Herr Shinichi Asazuma, kam nun zum Antrittsbesuch zu Boppards neuem Bürgermeister Jörg Haseneier. Er wurde begleitet von der Vizekonsulin, Frau Mariko Yano, sowie der Mitarbeiterin für Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit, Frau Carolin Weidmann.

Bürgermeister Jörg Haseneier begrüßte die Gäste im Museum der Stadt Boppard in der Kurfürstlichen Burg. Die wunderbar sanierten Räume verliehen dem Empfang einen sehr repräsentativen Charakter. Neben dem Bürgermeister waren auch die Beigeordneten Helmut Schröder, Hermann Noe und Margit Gronen anwesend. Mit der gesamten Stadtspitze wurde dem Besuch der hochrangigen Gäste die angemessene Wertschätzung entgegengebracht.

In seiner Rede hob Bürgermeister Haseneier die vielfältigen, intensiven Beziehungen der beiden Partnerstädte hervor und verwies auf einige Ereignisse und Aktivitäten der letzten Jahre. Im touristischen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Bereich gibt es vielfältige Verflechtungen, die er gerne fortsetzen und intensivieren möchte. „Ich hoffe – wie viele andere Bürgerinnen und Bürger auch - , dass die gegenseitigen Besuche und die Jugendaustauschreisen nach der Pandemie bald wieder möglich sein können“ äußerte sich Boppards neuer Bürgermeister hoffnungsfroh.

Generalkonsul Asazuma verwies darauf, dass auch er neu im Amt sei, aber bereits zum dritten Mal in Deutschland in verschiedenen Funktionen tätig sei. Er zeigte sich beeindruckt von dem intensiven und vielfältigen Engagement zwischen Ome und Boppard und freue sich auf die zukünftige Zusammenarbeit.

Der Freundeskreis Ome-Boppard e.V. ist seit vielen Jahren ein ganz wichtiges Verbindungselement für die Beziehungen zwischen den Partnerstädten. Alfred Roos, begrüßte die Gäste als 1. Vorsitzender des Freundeskreises. Er verwies unter anderem auf die geplante Reise von knapp 100 Bürgerinnen und Bürgern aus Boppard anlässlich der Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Pandemiebedingt konnte die Reise nicht stattfinden. Die Bopparder Partnerstadt wäre Hosttown für Deutschland gewesen und hätte eine besondere Bedeutung gespielt. Für die beiden geplanten Reisegruppen aus Boppard wäre der gemeinsame Besuch der Olympischen Spiele mit den Freunden aus Ome und unter anderem das Begleitprogramm in Ome ein unvergessliches Erlebnis geworden. Auch die jährlich im Wechsel stattfindenden Reisen der Jugenddelegationen können coronabedingt seit zwei Jahren nicht stattfinden. „Umso mehr freuen sich der Vorstand und die Mitglieder des Freundeskreises über den heutigen Besuch des Generalkonsuls und der Vizekonsulin“ betonte Alfred Roos.

Im Anschluss an die Begrüßung führte Museumsleiter Frank Schröder durch das Museum und die derzeitige Sonderausstellung „NEXUS IV“.“ Besondere Aufmerksamkeit erweckte die Büste von Philipp Franz von Siebold. Einer von drei Abgüssen der Original Büste des japanischen Künstlers Baba Masakuni hat einen besonderen Platz im Bopparder Museum. Das Original steht im Museum in Nagasaki. Philipp Franz von Siebold wohnte von 1847 bis 1853 im ehemaligen Kloster St. Martin in Boppard. Als Arzt und Naturforscher vermittelte er in Japan das westliche Wissen seiner Zeit vorrangig auf den Gebieten der Medizin, Geographie und Astronomie und brachte umfangreiche Nachrichten über Flora, Fauna, Geschichte und Politik Japans mit nach Europa. In seiner Bopparder Zeit entstanden Teile der Bücher über das japanische Volk, seine Lebensweise und Kultur. Dr. von Siebold war als Arzt, Forscher und Lehrer Begründer der Freundschaft mit Japan.

Anlässlich des Besuches des Generalkonsuls hatte Frank Schröder die Bücher „NIPPON – Tafelband I u. II“ Neudruck von 1930 nach der Urausgabe – erworben in den 1990er Jahren durch Constantin von Brandenstein-Zeppelin in New York – in einer Vitrine ausgestellt.

Ein weiterer Programmpunkt war ein Kurzbesuch beim Kant-Gymnasium Boppard. Die Ome-Sogo-High-School und das Bopparder Kant-Gymnasium verbindet eine Schulpartnerschaft mit einem gegenseitigen Austauschprogramm. Der neue Schulleiter, Burkard Karrenbrock, betonte seine Hoffnung, das Austauschprogramm und auch die Programme, die vom Japanischen Generalkonsulat angeboten werden, nach der Pandemie bald wieder anbieten zu können.

Beim Besuch des Partnerschaftsgartens auf dem Gelände der Stiftung Bethesda hatten sich zahlreiche engagierte Freundeskreismitglieder eingefunden und stießen mit dem Generalkonsul mit einem Glas Bopparder Hamm auf die Städtepartnerschaft an.

Bei einem kleinen Stadtrundgang bekamen die Gäste einen kleinen Eindruck von Boppards historischer und kultureller Vergangenheit. Trotz herbstlichen Wetters zeigten sie sich begeistert von der Stadt und den vielfältigen städtepartnerschaftlichen Aktivitäten. Generalkonsul Asazuma versicherte Bürgermeister Haseneier, dass er sehr gerne im Frühjahr nächsten Jahres zu einem weiteren Besuch nach Boppard kommen werde.

Der Tag endete mit einem Unternehmensbesuch im Bopparder Gewerbegebiet „Hellerwald“ bevor die Gäste ihren Heimweg nach Frankfurt antraten.