Drei Gedenkrouten erinnern an das jüdische Leben in der Stadt.

Koblenz |

Im Rahmen des Jubiläumsjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wurde die Koblenz App erweitert: Drei Gedenkrouten verbinden in Koblenz verlegte Stolpersteine und informieren über das Leben ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger bevor sie im Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben, gefoltert und ermordet wurden. Die Gedenkrouten sind ab sofort unter der Rubrik „Touren“ in der Koblenz App abrufbar.
Gedenkroute 1 führt von der Vorstadt bis zum Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Reichenspergerplatz, Gedenkrouten 2 und 3 verbinden sieben bzw. acht Stationen in der Koblenzer Altstadt. Für alle drei Strecken stehen auch alternative Routen zur Verfügung, die Barrieren wie Treppen und Pflastersteine soweit möglich umgehen. Eine vollständige Barrierefreiheit kann in der Koblenzer Altstadt jedoch nicht gewährleistet werden. Die in der App vermittelten Kurzbiografien zu den jeweiligen Stolpersteinen sind alle auch als Audiofiles abrufbar.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit den digitalen Gedenkrouten in der Koblenz App eine multimediale Möglichkeit der Erinnerungs- und Gedenkarbeit schaffen konnten, die recht einfach in Stadtrundgänge oder auch schulische Projekte integriert werden kann“, erklärt Kultur- und Bildungsdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz. Damit sollen auch neue Zielgruppen für die Thematik sensibilisiert werden.
Die Gedenkrouten sind in Kooperation des Kultur- und Schulverwaltungsamts der Stadt Koblenz mit dem Koblenzer Stadtarchiv und dem Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V. entstanden. Die dem Verein vorliegenden umfangreichen Informationen zu einzelnen Personen, an die die Stolpersteine erinnern, wurden für die Anzeige in der App gekürzt und teilweise um Bilder und Dokumente aus dem Stadtarchiv ergänzt. Wer mehr Informationen möchte, wird auf die Webseite des Vereins weitergeleitet. Langfristig sollen die Gedenkrouten auch in Stadtführungen und Projekte der Universität eingebunden werden.
Im regelmäßigen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaftsförderung der Stadt Koblenz, der Koblenz-Stadtmarketing GmbH und der IKS Mittelrhein Software GmbH konnten die Gedenkrouten in die Koblenz App integriert werden. In Rücksprache mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt Koblenz konnten darüber hinaus alternative Routen angelegt werden.
Gefördert wird die multimediale Anwendung durch #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, den Beauftragten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen von Rheinland-Pfalz, Dieter Burgard, und das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz.

(Pressemeldung der Stadt  Koblenz)