Am 8. März ist wieder Weltfrauentag und es ist traurig, dass Berlin als einziges Bundesland seit 2019 diesen Tag als Feiertag durchgesetzt hat. Da sieht man aber leider schon das Ungleichgewicht, wenn es um uns Frauen geht. Wir können nämlich ganz schön viele Sachen, die Männer nicht können. Zum Beispiel richtig gut Schmerzen aushalten, Kinder bekommen und viel besser in Ausnahmesituationen funktionieren (ich sag nur Thema Homeschooling).
Ein ziemlich leidiges Thema im Bezug auf die Diskriminierung ist immer noch die klaffende Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Die liegt bei 19% und das ist ganz schön viel. Nach wie vor belegt Deutschland mit diesem Ergebnis einen der hinteren Spitzenpositionen im EU-Vergleich. Möchten alle Männer vielleicht mal ein Jahr 19% weniger Gehalt bekommen als wir Frauen? Wir können gerne mal tauschen.
Auch in der Coronakrise sind Frauen viel stärker finanziell benachteiligt, da sie vorwiegend in Jobs arbeiten, die grade nicht systemrelevant sind wie z.B. im Einzelhandel oder in der Gastronomie. Aber Moment! Auch im systemrelevanten Pflegebereich arbeiten viel mehr Frauen als Männer. Die Bezahlung ist unterirdisch für das was geleistet wird. Warum haben wir eigentlich in allen Bereichen immer die A…karte gezogen?
Der große Witz daran ist, dass es eigentlich schon seit 1980 ein Gesetz gibt, das die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz absichern soll. Laut diesem Gesetz MÜSSEN Frauen das gleiche Gehalt für die gleiche Arbeit bekommen! Aber das Gesetz wird gekonnt ignoriert. Dürfen die das eigentlich?
Wenn man sich die Liste der Rechte anschaut, die wir Frauen uns in den letzten Jahren errungen haben wird mir schlecht. Wir dürfen seit etwas über 100 Jahren wählen. In einigen Ländern auf der Welt wie Bhutan oder Brunei gilt das bis heute nicht. Überlegt euch das mal.
Erst seit 1977 gibt es in Deutschland das Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts. Das besagt, dass die Frau auch ohne die Einwilligung ihres Ehemanns arbeiten gehen darf. Bis dato hatte sie die Funktion der Hausfrau und Mutter. Das ist grade mal 44 Jahre her...Leute!!
Und auch erst seit 1971 dürfen Frauen in Deutschland offiziell Fußball in Vereinen spielen. Vielleicht wäre meine Mutter der weibliche Günther Netzer geworden, wenn es früher erlaubt gewesen wäre...wir werden es nie erfahren.
Und hier kommt zum Schluss noch der absolute Overkill: Erst seit 3 Jahren dürfen Frauen in Saudi-Arabien Auto fahren. Aber wählen dürfen sie dafür immer noch nicht. Was zur Hölle stimmt da nicht?
Ich finde das echt super traurig im Jahre 2021 und kann ich euch nur bitten, geht (wenn es wieder erlaubt ist) zu Frauendemos oder nehmt z.B. an Aktionen zum "Equal Pay Day" am 10. März zur Lohngerechtigkeit teil.
Wie steht ihr denn zu dem Thema? Seid ihr auch schon Opfer von Lohnungerechtigkeit geworden oder fühlt euch in anderen Lebenslagen als Frau diskriminiert? Packt das gerne mal in die Kommentare.
