Ein Kommentar von Hans-Peter Schoessler

Ob der Fußball das Spielen in Corona retten kann ist die Frage. Es geschehen Merkwürdigkeiten: an diesem   Bundesligaspieltag drängen sich Tausende beim Spiel von Union Berlin gegen Freiburg und man hat das Gefühl, die Regeln von Abstand halten und  Maske tragen seien für die 90 Minuten  in der Alten Försterei  außer Kraft gesetzt, obwohl Berlin bekanntermaßen ein Brennpunkt an Corona-Infiziertheit ist. Beim  Spiel in Dortmund gegen Schalke und in München gegen Frankfurt , wo eine Menge Platz im Stadion wäre, kann man die Zuschauer an einer Hand abzählen.

DFB,DFL und Landesverbände, in diesem Falle Fußballverband Rheinland, haben eine Menge kluger Vorleistungen erbracht, die Grundlage dafür sind, dass der Fußball schon privilegierter behandelt wird als andere Lebensbereiche, auch weil man ihm zutraut, alles zu unternehmen, damit die Pandemie außen vor bleiben kann. Noch. Aber  zunehmend kollabiert das System. Immer mehr Spieler im Amateur-und Profibereich werden infiziert, was zur Quarantäne von Mannschaften und zu Spielabsagen führt. Und irgendwie wirkt das System der Länderentscheidungen, tausende Zuschauer bei Union Berlin und keine bei Bayern München und Borussia Dortmund willkürlich, nicht abgestimmt und das Ganze gefährdent. Da muss nur bei einem Spiel ein Herd an Infizierungen entstehen und schon wird alles in Frage gestellt. Und überhaupt: wie lange trägt das Privileg für den Fußball, wenn aufgrund rasant steigender Zahlen an Erkrankungen andere Bereich wieder in die Isolation gehen.

Es liegt an jedem von uns. Wir sind mittendrin in der Pandemie und  nur wenn wir uns und andere schützen werden wir sie überstehen. Und Fußball ist nur denkbar, wenn aufeinander Achtgeben über allem steht.