Durch die harten Corona Zeiten stand einiges still die letzten beiden Jahre. Nun aber gibt es gute Neuigkeiten, was die Vereinsarbeit rund um den Koblenzer Sänger und Integrationsbeauftragten Django Reinhardt betrifft. Die bekannten Koblenzer Vereine „Django Reinhardt Music Friends e.V.“ und „Django Reinhardt Kultur und Integration Rheinland-Pfalz. e.V.“ stellen sich im neuen Gewand vor. Bei der großen Mitgliederversammlung beider Vereine am 22. April beschlossen die Vereine, zu ihren Wurzeln zurückzukehren und gleichzeitig vieles neu zu gestalten.
Der Verein Django Reinhardt Music Friends wird sich nur noch um die Förderung junger Musiker kümmern (das jüngste Mitglied ist der 3 Jahre alte Ares), junge Musiker können in der kostenlosen Musikschule ihre Talente an Musikinstrumenten testen und auch Bühnenluft schnuppern. Überhaupt ein Gefühl dafür bekommen, was über Musik alles möglich ist. Auch und vor allem soziale Kontakte sollen sie lernen zu knüpfen und ihr Selbstwertgefühl steigern.
Da endlich wieder Musik machen möglich ist, wird der Verein auch bei einigen Veranstaltungen mitmachen, u.a., beim Interkulturellen Fest am 1. Juli auf dem Fort Konstantin. Django Reinhardt sowie auch Mitglieder der Familie, die Musiker sind, werden natürlich weiterhin Benefizkonzerte spielen. Auch wird die multikulturelle Fußballmannschaft gegen Rassismus und für Integration weitergeführt werden.
Erster Vorsitzender bleibt Marlon Reinhardt, als zweiter Vorsitzender kommt Heinz Lustner dazu, der auch Musiker ist und den Verein bereichern soll. Zur neuen Schatzmeisterin wurde Christine Zintz gewählt. Neue Beisitzerin ist Ruth Heinen. Die neuen Mitarbeiter bei Music Friends e.V., Christine Zintz und Andreas Bettingen, die schon im Februar ihre Arbeit aufgenommen haben, werden über Kultur und Integration e.V. angestellt werden. Ebenso wird Django Reinhardt, der bisher über Music Friends e.V. angestellt war, zu Kultur und Integration e.V. wechseln.
Neuerungen gibt es auch bei dem Verein „Kultur und Integration Rheinland -Pfalz e.V. (Betreuung für Sinti, Roma und Menschen in Not). Der erste Vorsitzende Helmut Gräwen legte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Zum ersten Vorsitzenden wurde Marlon Reinhardt gewählt. Zweiter Vorsitzender ist nun Michael Weiß aus Landau.
Herr Weiß ist der Gründer des Verbandes Deutscher Sinti und Roma in Rheinland-Pfalz und ehemals Vorstandsmitglied. Er wird im Laufe des Sommers nach Koblenz ziehen und dem Verein eine absolute Bereicherung sein aufgrund seines Wissens und seiner Begeisterung für die gute Sache. Andreas Bettingen wurde zum Schatzmeister gewählt und Christine Zintz zur Pressesprecherin. Barbara und Ingo Tiezel wurden als Kassenprüfer gewählt. Der Verein kümmert sich im Kern um die Beratung, Unterstützung und Integration von Sinti und Roma sowie generell von Menschen in Not. Darunter fallen seit Kriegsbeginn in der Ukraine vor allem auch viele geflüchtete Frauen und Kinder, um die sich der Verein vor Ort verstärkt bemüht. Über Wohnungssuche, Jobsuche, Sachspenden, Treffpunkte zum Vergessen der Schrecken des Krieges und Ausflügen mit den Kindern ist alles dabei.
Des Weiteren bietet der Verein Unterstützung auch für geflüchtete Roma aus der Ukraine, die absolut keine Lobby haben. Hier soll versucht werden, sie in die Gesellschaft einzubinden. Ein wichtiger Punkt bleibt weiterhin die Pflege des Gedenkens und der Kultur der Sinti und Roma. Gedenkfahrten in ehemalige KZ Gedenkstätten zu organisieren, wo Familienmitglieder zum ersten Mal Abschied von ihren umgekommenen Verwandten nehmen können und somit auch teilweise abschließen können mit der Vergangenheit, ist ein wichtiger Aspekt.
Der Verein will neue Mitglieder dazugewinnen sowie auch neue Kooperationspartner. Erfolgreiche Kooperationen gibt es bereits mit der Lotto-Stiftung Rheinland -Pfalz, der Kulturstiftung des Landes Rheinland-Pfalz, mit der AXA, SOLWODI, der AWO, der Lea Ackermann Stiftung, Modernes Wohnen, Wohnbau Mainz, der Diesterwegschule in Koblenz, der FH Koblenz, Vita Mobil GmbH, um nur einige zu nennen.