Mit einer vagen Hoffnung auf Satz, Punkt oder gar Sieg waren die Rheinländerinnen in das Derby mit dem Tabellennachbarn aus Münster gegangen, heraus sprang nach 71 Minuten Spielzeit vor 250 Zuschauern ein dürftiges 0:3 (14,17,19). Enttäuschung war deutlich spürbar.
Schicksalhafte Niederlage und mangelnde Chancenverwertung
„Et iss wie et iss“ besagt eine rheinländische Weisheit, die die Unabänderlichkeit des Schicksals kommentiert. In der Tat war eine solche heute in der Sporthalle des Rhein-Wied-Gymnasiums spürbar: Egal, ob der Dresdner SC von der Tabellenspitze oder Tabellennachbar USC Münster kommt, das Ergebnis gleicht sich mit dem Unterschied, dass gegen stärkere Mannschaften oft ordentlich mitgespielt wird, gegen den USC Münster war dies erneut nicht der Fall.
Mit „Et kütt wie et kütt“ kommentiert der Rheinländer mit unverkennbarem Fatalismus den Ablauf des Schicksals. Dieses deutete sich schon früh im ersten Satz an. Neuwied versuchte, mit Risikoaufschlägen die Münsteraner Annahme zu erschüttern, was zunächst gelang. Daraus folgende Chancen wurden jedoch nicht konsequent genutzt, im Gegenangriff konnten dann die Gäste den zaghaften Neuwieder Block ignorieren.
Zweiter Satz: Kurze Aufholversuche und fortbestehende Schwächen
Im 2.Satz ließ die Neuwieder Lethargie etwas nach. Neuwieder Angreiferinnen, allen voran Hilkka Hujanen, aber auch Anna Hartig und Lydia Stemmler, kamen zu gelegentlichen Punkterfolgen, die schon seit langem bekannte Schwäche in der Chancenverwertung blieb bestehen, hinzu kamen etliche Aufschlagsfehler.
Am wenigsten unerfreulich noch Satz 3: Zwei direkte Aufschlagspunkte von Hilkka Hujanen, ein schöner Doppelblock von Laura Berger und Laura Broekstra sowie ein Schnellangriff über Anna Hartig sorgten sogar für eine Neuwieder Führung. Sollte sich gar eine späte Wende anbahnen? Ein sofort folgender Neuwieder Aufschlagfehler ließ den Luftballon aber platzen.
Spielanalyse und Ausblick auf das nächste Spiel
Tigin Yaglioglu fiel dann die undankbare Aufgabe zu, die Leistung seiner Mannschaft zu bewerten: „Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft von Lisa“, zollte er den Siegerinnen Lob, die sich mit dem leichten Sieg im Rheinland Luft zum Tabellenende verschaffen konnten. „Sie haben so gespielt, wie man es von ihnen erwartet hat“, markiert er dann den wesentlichen Unterschied zu seiner Mannschaft. „Wir selbst sind weit unter dem geblieben, was wir uns vorgenommen hatten und das, was wir können, aufs Feld zu bringen. Leider ziehen wir uns immer wieder selbst den Stecker. Wir können nicht zufrieden sein und auch nichts schönreden. Bis wir soweit waren, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu zeigen, war der USC schon gut im Spiel. Das müssen wir besser machen, wenn wir nächste Woche in Aachen spielen.“