Die Wettkampfgemeinschaft Metternich/Rübenach/Boden, eine Fusion dreier traditionsreicher Ringervereine, tritt gegen den renommierten VfK Schifferstadt an und feiert das Ringen mit großer Begeisterung und kulturellem Reichtum, trotz einer klaren Niederlage und der Herausforderung, als Randsportart zu bestehen.

Metternich/Rübenach/Boden |

ASV Eiche Metternich, ASV 1919 Rübenach und ASV Deutsche Eiche Boden, vereint in der Wettkampfgemeinschaft Metternich/Rübenach/Boden, drei Vereine, die im Norden des Landes für eine faszinierende Sportart stehen und die doch eine Randerscheinung des Sportes zu sein scheint.


Am 25. November 2023 empfängt die Wettkampfgemeinschaft in der Turnhalle der Grundschule Oberdorf, wo die Metternicher Ringer traditionell ihre Kämpfe austragen, den immer noch erfolgreichsten deutschen Ringerverein, den VfK Schifferstadt. Elfmal Deutscher Meister sind die Pfälzer und das, was vom einst großen Glanz übrig geblieben ist, das ist nur noch Trainer Markus Scherer, Zweiter der Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles, gerade erst in die Hall of Fame des Deutschen Ringerbundes aufgenommen.  Der Rest beim VfK ist längst nüchterner Ringeralltag. Der Verein ist nur noch in der Oberliga Rheinland-Pfalz und so trifft man nicht mehr in den großen Hallen in Weingarten, Mainz oder Köllerbach an, sondern in der eher bescheidenen, aber so ringertypischen Halle von Metternich in Koblenz. Schifferstadt gewinnt am 25. November den Kampf klar mit 25:3 Punkten, die WSG Metternich/Rübenach/Boden kann in zwei Klassen keinen Gegner stellen.

Fest des Ringens


Es ist dennoch ein Fest des Ringens. Die Metternicher um die Ringermythen Marion und Walter Pangsy machen aus dem Oberligakampf etwas Besonderes. Eine volle Halle, große Stimmung, Mettbrötchen mit viel Zwiebeln in der Pause, mit Laura Ferdinand aus Boden eine glänzende Kampfrichterin, es ist so, wie man glaubt, dass Ringen sein muss. Nur wer Ringen nicht kennt, wundert sich, dass bei den zehn Kämpfen nur wenige deutsche Namen auftauchen. „Das ist bei uns längst gelebte Normalität. Ringen ist ein Sport, der Migration zur Selbstverständlichkeit macht“, erzählt Marion Pangsy. Und sie verweist vor allem auf die glänzende Jugendarbeit im Verein. Besonders stolz ist sie auf die Mädchen, bei denen es eine Jugendliche gibt, die Vizeeuropameisterin wurde.
Alles in Ordnung also in Metternich und es ist mehr als Breitensport. Durchaus nach der Spitze blickend, von Sponsoren gänzlich ignoriert, klarkommend, mit der Rolle als Randsportart gibt es seit mehr als 100 Jahren in Metternich, Rübenach und Boden diesen tollen Sport, einen der ältesten in der olympischen Geschichte. Manchmal muss man näher hinschauen, um zu begreifen, was es im regionalen Sport alles an großen Werten gibt.