Stefan Kuntz, ehemaliger Manager der TuS Koblenz und gegenwärtig U21-Nationaltrainer, schaut mit Respekt nach Tokio.

Frankfurt |

Am Montag starten Deutschlands Fußballer zu den  Olympischen Spielen nach Tokio. Vor fünf Jahren in Rio de Janeiro gab es eine Silbermedaille nach einem starken Finale gegen Brasilien.Dieses Mal befürchtet Cheftrainer Stefan Kuntz ein Fiasko. Der 58-Jährige, der mit der U21-Nationalmannschaft vor einigen Wochen nach 2017 zum zweiten Mal Europameister wurde, äußert sich in aktuell4u. 

Die Vorzeichen sind alles andere gut. Mit 19 Spielern statt der 22 möglichen reisen Sie nach Japan.

Stefan Kuntz: Ja und erst in Japan werden wir uns auf die Spiele vorbereiten können und werden wir versuchen, eine Mannschaft zu bilden. Das ist weder normal noch üblich.

Hat die Bundesliga Euch im Stich gelassen?

Stefan Kuntz: Einige Vereine schon und heute erst habe ich auch eine Absage der beiden Mainzer Spieler Dahmen und Burkhard erhalten. Die Spieler wollen sich lieber auf die Bundesligasaison vorbereiten statt an Olympischen Spielen teilzunehmen. Da sieht man auch den Stellenwert , den man Olympia aus der Sicht des Fußballs beimisst.

Noch ein Thema: Wie sauer sind Sie, nicht Nachfolger von Jogi Löw als Bundestrainer geworden zu sein?

Stefan Kuntz: Die Geschichte hat zwei Seiten. Erstens halte ich Hansi Flick für eine hervorragende Lösung. Auf mich bezogen akzeptiere ich diese Entscheidung, aber ich hätte vom Deutschen Fußball-Bund erwartet, dass man wenigstens mit mir gesprochen hätte.