Auf dem Baldeneysee bei Essen fanden die diesjährigen Deutschen Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften U17/U23 statt, bei denen auch der Koblenzer Ruderclub teilnahm.

Essen/Koblenz |

In der U-23 Klasse war Natalie Weber vom Koblenzer Ruderclub Rhenania im Leichtgewichtseiner und Leichtgewichtsdoppelvierer am Start. Die Meisterschaft begann für Weber aufgrund der Unwetterwarnung etwas holprig. Der angesetzte Vorlauf im Leichtgewichtseiner wurde erst verschoben und dann abgesagt. Die Neuansetzung der Einerrennen für den nächsten Tag hatte aber auch Vorteile.

Da nun Vorlauf und Hoffnungslauf am gleichen Tag stattfinden mussten, entfiel das geplante Bahnverteilungsrennen im Leichtgewichtsdoppelvierer.

Den deutlich schnelleren Vorlauf im Einer gewann Weber mit großem Vorsprung, zog damit direkt ins Finale A ein und konnte so den Hoffnungslauf überspringen. Im Finale ging sie entschlossen ans Werk und stellte von Beginn an klar, dass sie gewillt war, das Rennen zu gewinnen. Auf den ersten Streckenviertel konnte die eigentliche Favoritin Rieke Hülsen (TSV Otterndorf/Ruderabteilung) noch etwas mithalten, dann zog Weber kontinuierlich davon und holte den Meistertitel mit mehr als neun Sekunden Vorsprung. Hülsen rutschte auf Platz drei zurück und Helena Brenke (Karlsruher Ruder-Verein Wiking)wurde Zweite. Abschließend ging Weber in einem vom Deutschen Ruderverband (DRV)zusammengesetzten Leichtgewichtsdoppelvierer an den Start, und gewann in Renngemeinschaft die Silbermedaille. Das Rennen im Einer lief optimal für mich, freute sich Weber, die nun vom DRV im Leichtgewichtseiner für die U23 Weltmeisterschaften in Plovdiv (Bulgarien) vom 19.-23.07.2023 nominiert wurde.

Bei den Juniorinnen A ruderten Paula Kollmann und Thea Dimitrova im Leichtgewichtseiner auf der Meisterschaft. Für Dimitrova war die Juniorenmeisterschaft erst ihr zweites Rennen im Einer und als Leichtgewicht. Zu Beginn der Saison ruderte sie noch im Zweier o.St. Sie gewann ihren Vorlauf und zog so direkt ins Halbfinale ein. Kollmann verpasste als Vorlaufdritte den Direktaufstieg ins Halbfinale und qualifizierte sich dann aber ungefährdet über den Hoffnungslauf. Im Halbfinale schaffte Dimitrova mit einem dritten Platz den Finaleinzug und Kollmann ruderte ins B-Finale. Dort gelang Kollmann mit Platz 4 ein solides Rennen, bedeutet insgesamt zehnter Gesamtrang. Im A-Finale startete Dimitrova nach missglücktem Start und anfänglichen Steuerproblemen vom deutlich letzten Platz eine 1.500m lange Aufholjagd, die mit einem gut abgesicherten vierten Endrang belohnt wurde. Der Abstand zur Bronzemedaille allerdings konnte nach dem verpatzen Rennbeginn nicht mehr geschlossen werden. Ein mehr als achtbares Ergebnis für sie in ihrem ersten Jahr bei den Juniorinnen A.

Bei den Junioren B startete Philipp Jensen, erst wenige Tage zuvor von einem Auslandsjahr in den USA zurückgekehrt, im Doppelzweier gemeinsam mit Elias Dickenschmid von der Mainzer RG, und im Einer. Aufgrund der Zeitumstellung konnte Jensen nicht sein wahres Leistungsvermögen ausschöpfen und verpasste in beiden Bootsklassen den Einzug ins Halbfinale der besten zwölf Mannschaften. Diese Zeitanpassungsprobleme kamen nicht ganz unerwartet. Dennoch freute sich Jensen, nach den erfolgreichen Großbootwettkämpfen in den USA wieder etwas Wettkampferfahrung im Einer und Doppelzweier sammeln zu können und für den Koblenzer Ruderclub Rhenania an den Start zu gehen.