Dabei erwischte die TuS einen Traumstart: Nach gerade einmal 34 Sekunden brachte Igor Blagojevic seine Mannschaft sehenswert per Hacke in Führung. Nur wenige Augenblicke später hätte es bereits 2:0 stehen können, doch André Mandt verpasste mit seinem Abschluss um Haaresbreite das anvisierte Ziel (6.). Besser machten es die Schängel dann in der 26. Minute, als Yasin Yaman per Kopf nach einer Ecke das 2:0 in die Maschen wuchtete.
Dass der großgewachsene Rechtsverteidiger der TuS überhaupt spielen konnte, war überhaupt nur der medizinischen Abteilung der TuS zu verdanken. Yaman kollidierte nämlich beim Aufwärmen mit einer Werbebande und zog sich so einen Schnitt unterhalb des Knies zu, der bis auf die Knochen ging. „Kompliment an unsere medizinische Abteilung, die seine Wunde vor dem Anpfiff noch genäht hat", lobte TuS-Trainer Michael Stahl. Kurz nach seinem Torerfolg musste Yaman dann aber doch verletzt ausgewechselt werden. Allerdings nicht wegen seiner Wunde am Bein, sondern aufgrund einer ausgemachten Zerrung der Bauchmuskulatur, die sich der 21-Jährige wohl ebenfalls bei der Kollision mit der Werbebande zugezogen hatte. Für ihn kam Leon Hysenaj in die Partie.
Nach dem 2:0 hatten die TuS auch weiterhin Ball und Gegner weitestgehend im Griff. Immer wieder kombinierten sich die Schängel gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Die Überlegenheit der Schängel wurde erst kurz vor der Pause etwas gebremst, als die TuS-Defensive Mathis Mankopf nach einem Freistoß sträflich alleine ließ. Seinen Schuss aus kürzester Distanz konnte Zadach im TuS-Tor per Reflex gerade noch zur Ecke abwehren.
Auch nach Wiederanpfiff bot sich den 935 anwesenden Zuschauern, darunter etwa 20 mitgereiste Gästefans, ein ähnliches Bild.
Die TuS ließ Ball und Gegner laufen und erspielte sich gleich mehrere gute Offensivaktionen. Doch widrige Platzbedingungen und ein gut aufgelegter Gästekeeper verhinderten zunächst einen höheren Spielausgang. Doch auch Herxheim erspielte sich mehr und mehr Chancen und wähnte sich insbesondere in der 54. Spielminute im Pech: Ein (etwas zu) platzierter Schuss vom auffälligen Joker der Gäste, Lennart Liebel, knallte erst gegen den rechten, dann den linken Pfosten, ehe der Ball in die Arme von Zadach sprang.
Fast im direkten Gegenzug fiel dann das entscheidende 3:0 für die TuS. Kapitän André Mandt verwertete in der 57. Minute Marcel Wingenders gute Vorarbeit von rechts per trockener Direktabnahme zum 3:0-Endstand.
Seit elf Pflichtspielen ist die TuS mittlerweile ungeschlagen und mit 46 Punkten aus 20 Spielen endgültig an der Tabellenspitze angekommen. Lediglich der TSV Schott Mainz (51 Punkte), die Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslauterns (47 Punkte) und der FK 03 Pirmasens (46 Punkte, aber besseres Torverhältnis) stehen noch vor den Schängeln.
Nun wartet zunächst die fast dreimonatige Winterpause auf die TuS. Der Start in die Wintervorbereitung soll laut Michael Stahl derweil in der zweiten Januar-Woche beginnen. Das erste Pflichtspiel im neuen Jahr werden die Schängel dann am Samstag, dem 01. März um 14:00 Uhr im Stadion Oberwerth austragen. Empfangen wird im Viertelfinale des Bitburger Rheinlandpokals Stadtrivale FC Rot-Weiß Koblenz. Eine Woche später wird die Mannschaft von TuS-Trainer Stahl dann beim Oberliga-Primus TSV Schott Mainz gefordert sein. Es warten also gleich zu Rundenbeginn die Wochen der Wahrheit auf die TuS Koblenz.
Für die TuS Koblenz spielten:
Zadach - Yaman (29. Hysenaj), von der Bracke, Grgic, Zeghli (87. Vdovychenko) - Blagojevic (70. Yeboah), Wingender, Mandt (70. Alsbach), Brahaj, Könighaus - Esmel (87. Kaiser)
Für den SV Viktoria Herxheim spielten:
Anschuetz - Clever (18. Tiator), Gehrlein, Schultz, Trauth - Ikubu (56. Wolf), Schaedler (56. Uka), Meinzer, Mankopf, Wörzler (90. Banspach) - Luis Liebel (46. Lennart Liebel)
Tore:
1:0 Igor Blagojevic (1.)
2:0 Yasin Yaman (26.)
3:0 André Mandt (57.)
Zuschauer:
935
Besondere Vorkommnisse:
Keine