Der Sportbund Rheinland lud erneut zum Gesundheitssport-Special ein: Rund 150 Übungsleiter*innen informierten sich über wissenschaftliche Erkenntnisse zu Schultergesundheit und Dehnen. Physiotherapeut Thorsten Becker Agelidis gab praktische Tipps zur Verletzungsprävention und erklärte, warum statisches Dehnen vor dem Sport eher die Leistungsfähigkeit mindern kann. Ein gelungener Abend mit vielen neuen Impulsen für die Praxis.

Koblenz |

Rund 150 Übungsleiter folgten der Einladung des Sportbundes Rheinland (SBR) zum neunten Special Gesundheitssport in Koblenz, das dieses Mal Schultergesundheit und Dehnen in den Fokus nahm. Physiotherapeut Thorsten Becker Agelidis, Leiter der Physiotherapieschule am Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, vermittelte humorvoll wissenschaftliche Einblicke und praktische Tipps zur Verletzungsprävention, besonders für Wurf- und Überkopfsportarten wie Handball und Schwimmen. Er betonte die Bedeutung der Rumpfstabilität im Schultertraining, da die Kraft durch die sogenannte kinetische Kette oft vom gesamten Körper kommt.

Im zweiten Vortrag beleuchtete Becker Agelidis das Thema Dehnen und räumte mit verbreiteten Mythen auf. Laut Studien trägt statisches Dehnen vor dem Sport kaum zur Verletzungsprävention bei und kann die Leistungsfähigkeit sogar mindern. Für langfristige Flexibilitätsziele empfahl er längere Dehnzeiten über zwei Minuten. Das Dehnen als festen Teil des Trainingsplans anzupassen, sei jedoch nur sinnvoll, wenn dies nicht zu einem Leistungsabfall führt. Becker Agelidis rät Fußballtrainern: „Nutzen Sie die Zeit lieber für gezieltes Krafttraining.“ Ein lebendiger Abend mit aktuellen Impulsen für die Gesundheitssportpraxis.