Auf den Höhen von Westerwald, Eifel und Hunsrück liegt Deutschlands dichtestes Netz an Premium-Wanderwegen. Zu den „Besten im Westen“ zählt der Traumpfad Pellenzer Seepfad – mit einem romantischen Abstecher zum Kloster Maria Laach.

Auf dem Pellenzer Seepfad von der Teufelskanzel zum Klosterblick – Geo-Tour für Naturgenießer

Auf den Höhen von Westerwald, Eifel und Hunsrück liegt Deutschlands dichtestes Netz an Premium-Wanderwegen. Zu den „Besten im Westen“ zählt der Traumpfad Pellenzer Seepfad – mit einem romantischen Abstecher zum Kloster Maria Laach.

Unmittelbar am Wanderparkplatz in Nickenich (1) geht es gleich geschichtsträchtig los: Ein römischer Grabtumulus erregt unsere Aufmerksamkeit. Nach der kurzen Stippvisite bei den Römern widmen wir uns dem eigentlichen Ziel des Tages: Nur 100 m vom Parkplatz entfernt, befindet sich (an der Zufahrt zur Schießsporanlage) der Einstieg zum Pellenzer Seepfad (2).

Während wir den schilfgesäumten Biotopsee der „Sauren Wiese“ links liegen lassen, folgen wir den markanten orangen Traumpfad-Logos auf dem Waldpfad geradewegs leicht bergan und Richtung Eppelsberg. Am Waldrand treffen wir auf die ersten vulkanischen Spuren der Tour: Im kleinen Aufschluss zeigen sich deutlich die grau gefärbten Bimsfragmente, die der Laacher Seevulkan vor zuletzt 13 000 Jahren ausgespuckt hat.

Von einer  Kuppe wir genießen den ersten Ausblick auf Nickenich – und einen noch tieferen Einblick in die Eifel-Geologie: Rechts erhebt sich eine eindrucksvolle mächtige Wand aus unterschiedlich gefärbten Ascheschichten (3), die ebenfalls von der feurigen Vergangenheit der Region erzählen.

Nach 1.6 km wird es Zeit für einen kurzen Abstecher: Eigentlich biegt der Traumpfad gleich nach der Wegverzweigung auf einen Pfad nach links ab. Doch wir wählen den obersten Wirtschaftsweg und werden nach nur 100 Metern an der Hermann-Hütte mit einem grandiosen Blick belohnt (4): Schier grenzenlos breitet sich – abhängig von der Wetterlage – die Aussicht über die Pellenz vor uns aus. Ganz nebenbei bietet die Hütte auch eine gute Gelegenheit zur Pause.

Zurück auf dem Traumpfad treffen wir nach 2.1 km an der „Barbara Bank“ ein. Links klafft, von den hohen Fichten nur halb verdeckt, ein großes Loch in der Erde: Wir haben den aktiven Tagebau am Eppelsberg erreicht. Kurz bevor wir an der nächsten Abzweigung geradeaus Richtung Waldsee Kruft weiterwandern, bietet eine Aussichtsplattform (5) Gelegenheit, einen Blick in den eindrucksvollen Steinbruch zu werfen.

Der Pellenzer Seepfad führt uns entlang von neun Holzskulpturen, die für einen Hauch von Kunstausstellung mitten im Wald sorgen. Im weiteren Verlauf erhaschen wir durch die Bäume Blicke auf die glitzernde Seeoberfläche, bevor wir das nächste Etappenziel erreichen: Hoch ragt vor uns der „Krufter Ofen“ auf. „Die Verbindung von Naturerlebnis und Geologie ist fantastisch“ lobt Wanderexpertin Ulrike Poller den Premium-Weg, der teilweise auch ziemlich anspruchsvoll ist.

Bei Kilometer 5.2 ist es geschafft und von der exponierten Teufelskanzel genießen Wanderer eine grandiose Aussicht (7) auf den Waldsee, Kruft – und bei gutem Wetter auch bis weit ins Neuwieder Becken. Auch wegen seiner Panoramablicke gehört der Traumpfad zu Deutschlands besten Wanderwegen. Bei Kilometer 8 erreichen wir freies Feld und erhaschen nach wenigen Metern den ersten Blick (9) auf die imposante Silhouette des Klosters Maria Laach.

Zwar verläuft der Traumpfad auf dem breiten Seerundweg etwas oberhalb des Ufers, doch nach 9.2 km bietet sich für trittsichere Wanderer als Alternative der Wechsel auf den unterhalb parallel und ufernah verlaufenden Seepfad an. Nutzt man diese alternative Strecke, dann hat man die Chance, am Rand des Schilffeldes etwas blubbern zu sehen, manchmal hört man sogar ein leises Zischen. Die Ursache für die ungewöhnlichen Vorgänge liegt in der Magmenkammer unter dem Laacher Seegebiet. Aus dieser Kammer treten mal mehr, mal weniger Gase aus, die dann in Form von Bläschen an der Seeoberfläche zu beobachten sind. Wer möchte kann vorher noch einen Abstecher zum Kloster Maria Laach machen.

Nach 10.5 km endet unser Spaziergang am Seeufer – und vorbei am „Keltischen Baumkreis“ geht es zur Ruine der ehemaligen „Heimschule“ – mit einem weiteren Traumblick bis zum Siebengebirge (11) und beim „Pellenzblick“ (12) über die Vulkankuppen um Kruft und Plaidt, bevor die aussichtsreiche Tour nach 16.3 km endet.
 

Buchtipp:
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Fazit:

Der Pellenzer Seepfad fordert gute Kondition und Trittsicherheit – und bietet traumhafte Weitsichten.

  Strecke: Tumulus Nickenich–Waldsee–Laacher See–Tumulus Nickenich
Länge: 16.3 km
Dauer: 5 Std.
Höchster Punkt: 419 m
Steigung/Gefälle: 486 m
Anspruch: Mittel

An-/Abreise:
A 61 bis Abfahrt Kruft, und dann auf der B 256 nach Kruft. Dort weiter auf die L 119 nach Nickenich.