Bei Baggerarbeiten im Rhein wurde am Dienstag ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die 500-Kilo-Bombe muss nun auf einem Schiff entschärft werden. Rund 1.000 Menschen sind von der Evakuierung betroffen.

Koblenz |

Brisanter Fund in Koblenz: Bei Baggerarbeiten im Rhein im Bereich der Pfaffendorfer Brücke wurde am Dienstag eine 500 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Wie die Stadt mitteilt, verfüge der Blindgänger noch über zwei intakte Zünder.

Entschärfung auf Baggerschiff geplant

Die Bombe wurde auf das Baggerschiff geladen, mit dem die Arbeiten im Rhein durchgeführt wurden. Laut den Experten vom Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz darf der Sprengkörper nicht mehr vom Schiff umgelagert werden. Die Entschärfung müsse daher direkt auf dem Schiff erfolgen.

Für die Entschärfung wurde ein Bereich im Gülser Moselbogen ausgewählt. Dort beläuft sich die Zahl der zu evakuierenden Personen auf rund 1.000. Betroffen ist ein Teil des Koblenzer Stadtteils Lay, die dortige Grundschule und Kindertagesstätte sowie der Campingplatz Güls und der Sportboothafen. Am ursprünglichen Fundort im Rhein hätten dagegen rund 16.000 Personen ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen.

Evakuierung bis Freitagmorgen

Die Entschärfung soll am kommenden Freitag (4. August) stattfinden. Bis 8.30 Uhr müssen alle Anwohner den Evakuierungsradius von 1.000 Metern verlassen haben. Erst danach könne der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung auf dem Baggerschiff beginnen, so die Stadt.

Für Kinder aus der Kita und Grundschule in Lay sowie für weitere Betroffene würden Aufenthaltsmöglichkeiten im Stadtteil geschaffen. Weitere Informationen zum genauen Evakuierungsradius sowie zu Bürgertelefon und Aufenthaltsmöglichkeiten sollen im Laufe des Nachmittags folgen.