Dauerregen macht auch Teilen von Rheinland-Pfalz zu schaffen. Insbesondere in der Region um Trier und der Südpfalz war die Feuerwehr im Dauereinsatz.

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Update: Beeinträchtigungen im Bahnverkehr: Saarland, Rheinland-Pfalz

Wegen des Unwetters kommt es in Rheinland-Pfalz und im Saarland zu massiven Beeinträchtigungen und Ausfällen im Zug- und Schienenersatzverkehr. Von nicht notwendigen Reisen ins Saarland sei abzusehen, teilte die Deutsche Bahn mit. Aufgrund der Witterungsbedingungen konnte die Bahn ihren Angaben zufolge keinen Ersatzverkehr einrichten. Betroffen seien mehrere Regionalbahn- und Regional-Express-Linien, die unter anderem über die Hauptbahnhöfe Pirmasens, Trier und Saarbrücken führen.

Udate: Einsatzleitung: Riveristalsperre wurde nicht geöffnet

Die Riveristalsperre bei Trier ist im Zuge der heftigen Regenfälle nicht geöffnet worden, um Wasser aus ihr abzulassen. Entsprechende Gerüchte hat die Kreisverwaltung Trier-Saarburg am Freitagabend entkräftet. «Richtig ist vielmehr, dass der Abfluss der Talsperre aufgrund der starken Niederschläge viel Wasser in die Riveris ablässt und hierdurch die Ortslage zum Teil auch überflutet wurde», hieß es. Dies sei aber keine Folge einer bewussten Öffnung der Talsperre gewesen.

Die Trinkwassertalsperre, die im Tal der Riveris errichtet wurde, versorgt seit 1958 die Stadt Trier mit Wasser aus dem Hochwald. Der Staudamm ist 50 Meter hoch, der maximale Staubeckeninhalt beträgt fünf Millionen Kubikmeter.

Von dem Dauerregen sind in Rheinland-Pfalz am Freitag vor allem der Landkreis Trier-Saarburg sowie die Südpfalz und die Städte Trier, Zweibrücken und Ludwigshafen betroffen gewesen. Keller und Straßen liefen voll und Bäume stürzten um, wie die Koordinierungsstelle der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) berichtete. Verletzt wurde zunächst niemand. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer. In Trier-Irsch stand eine Industrieanlage unter Wasser, die Stromversorgung der Anlage war bedroht, wie die Stadt mitteilte. In Ludwigshafen waren vor allem mehrere Gebäude des Klinikums betroffen.

Am Einzugsgebiet des Schwarzbachs in der Süd- und Südwestpfalz drohte der Hochwasservorhersagezentrale zufolge ein extremes Hochwasser wie es nach Modellrechnungen im Mittel nur alle 100 Jahre vorkommt. An einigen Pegeln wie Walshausen und Würschhauser Mühle 2 sei dieses bereits erreicht worden.

Allein im Landkreis Trier-Saarburg habe es bis zum frühen Freitagabend rund 40 Einsätze gegeben, teilte der Landkreis mit. In der Stadt Trier rückte die Feuerwehr bis zum Abend an rund 30 Stellen im Stadtgebiet aus. Rund 150 Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren, unterstützt von rund 60 Einsatzkräften des Technischen Hilfswerkes, versuchten mit Sandsäcken Häuser zu schützen. Wegen des erwarteten Anstiegs der Mosel bauten die Stadtwerke Trier den mobilen Hochwasserschutz auf. In Kenn wurde eine Sandsackfüllanlage aufgebaut.

Der Landkreis Trier-Saarburg teilte mit, er habe wegen der Pegelprognosen an Saar und Mosel am Nachmittag die Einsatzleitung übernommen und einen Verwaltungsstab eingerichtet, um die seit dem Morgen eingerichtete Technische Einsatzleitung zu unterstützen. Das Führungs- und Lagezentrum der Kreisverwaltung sei bereits am Donnerstagabend eingerichtet worden, weil der Deutsche Wetterdienst weiterhin vor starkem Dauerregen in der Region Trier gewarnt hatte.