Noch im September soll mit dem ersten Abschnitt zwischen der Einmündung der Lennéstraße und dem Augusta-Denkmal begonnen werden.

Koblenz |

Voraussichtlich noch im September wird der Ausbau der Rheinanlagen durch den Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen fortgesetzt. Der erste Teilabschnitt mit rund 180 Metern Länge beginnt hinter der Einmündung Lennéstraße und reicht bis an das Augusta-Denkmal. Es ist geplant, den Wegebau des ersten Bauabschnitts in diesem Jahr fertigzustellen.

Während der Bauarbeiten wird der Bereich komplett für den Durchgang gesperrt. Fußgängerinnen und Fußgänger sollen auf den Leinpfad ausweichen, Radfahrende können die parallel verlaufende Mainzer Straße nutzen.

Geplant ist, in den kommenden Jahren in mehreren Bauabschnitten den gesamten südlichen Teil der Kaiserin-Augusta-Anlage bis zum Ende des Schwanenteichs schrittweise an den Ausbaustand des nördlichen Bereichs anzugleichen. Die umfängliche Modernisierung war zur Bundesgartenschau 2011 nur bis zur Einmündung Januarius-Zick-Straße umgesetzt worden.

Der weitere Ausbau ist unter anderem nötig, weil Regenwasser nicht mehr vom Weg über die Rasenflächen in Richtung Rhein ablaufen kann und sich deshalb Pfützen bilden. Diese können bei Frost zu Gefahrenstellen werden. Zudem haben die alten Platanen, die noch aus der Anfangszeit der Rheinanlagen zwischen 1856 und 1861 stammen, an vielen Stellen den Belag angehoben. Hier musste der Weg bereits mehrfach ausgebessert werden.

Beim nun folgenden Ausbau stellen die alten Bäume in Höhe des Kaiserin-Augusta-Denkmals zu beiden Seiten des Weges die Grünplaner des Eigenbetriebs vor besondere Herausforderungen. Voruntersuchungen mit einem Saugbagger und einer Luftlanze haben gezeigt, dass ein dichtes Geflecht zum Teil aus Starkwurzeln direkt unter der Oberfläche in den Weg hineinwächst. Um die Bäume zu erhalten, können diese im Zuge des Ausschachtens nicht einfach weggeschnitten werden. Denn durch ein Kappen der Wurzeln können Fäulniserreger in den Baum eindringen. Das wiederum führt im schlimmsten Fall dazu, dass die Standsicherheit des Baumes beeinträchtigt wird oder sogar mit der Zeit abstirbt.

Weil der Erhalt der Bäume Priorität hat, verwendet der Eigenbetrieb für die Rheinanlagen erstmals ein innovatives Wurzelschutz-System. Dabei werden nach vorsichtigem Rückbau des alten Weges Gitter über die Wurzelgeflechte verbaut. Die Gitter liegen ohne Kontakt zum Baum auf Metallstützen, die im Erdreich fixiert sind. So bleibt Luft zwischen den Wurzeln und der Wegedecke. Der Baum kann weiterwachsen, ohne dabei den neuen Weg hochzudrücken. Um die Bäume nicht mit heißem Asphalt zu schädigen, verzichten die Planer zudem auf den Possehl-Belag des nördlichen Bereichs. Stattdessen arbeiten sie mit einem farblich passenden Pflaster, das ein sehr ähnliches Bild ergibt. An den Rändern des Weges wird die Betoneinfassung vom südlichen Bereich fortgesetzt.

Von dem Ausbau ausgenommen bleibt vorerst der Abschnitt in Höhe des Café Rheinanlagen und des Biergartens. Auch der Platz vor dem Augusta-Denkmal wird erst einmal ausgespart, da der Steinbalkon in Schieflage geraten ist und eine umfassendere Sanierung notwendig ist.