Mähnenwolf Buster ist von Großbritannien in den Zoo Neuwied gezogen. Dort soll er mit Mähnenwölfin Taleia für Nachwuchs sorgen - doch der Weg dahin war kompliziert.

Neuwied |

Neuzugang bei den Mähnenwölfen im Zoo Neuwied: Der junge Rüde Buster ist im Februar aus dem britischen Exmoor Zoo in Rheinland-Pfalz angekommen. Wie Tierpflegerin Petra Becker berichtet, sei Buster aufgrund seines jungen Alters und der neuen Umgebung noch etwas schüchtern. "Aber man merkt schon, dass er im Grunde ein neugieriges Wesen hat", so Becker.

Papierkrieg verzögerte Ankunft

Eigentlich hätte Buster schon 2022 nach Neuwied umziehen sollen. Doch die Organisation des Transports aus Großbritannien dauerte aufgrund des Brexits deutlich länger als geplant. "Leider bringt das seit dem Brexit einen unglaublichen Papierkrieg mit sich", erläutert die Tierpflegerin.

Wegen veterinärmedizinischer Auflagen musste Buster nach seiner Ankunft zunächst vier Wochen in Quarantäne verbringen. Auf Empfehlung des Populationsmanagers des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) war der Umzug nach Neuwied zustande gekommen.

Mähnenwölfe in Heimat bedroht

Mähnenwölfe gelten in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Südamerika als bedroht, hauptsächlich durch den Verlust geeigneter Lebensräume. Die Tiere bewohnen offene Graslandschaften wie den Chaco oder Cerrado. Trotz ihrer beachtlichen Größe jagen sie nur Kleintiere wie Ratten oder bodenlebende Vögel.

Dabei bewegen sich Mähnenwölfe im Passgang fort, bei dem erst die Beine einer Körperseite und dann die der anderen aufgesetzt werden. "Mit Wölfen haben diese Tiere abgesehen von der Körpergröße eigentlich nicht viel gemeinsam", betont Becker. Auch lebten sie einzeln oder paarweise, nicht in Rudeln.

Buster trifft auf Taleia

Im Neuwieder Zoo soll Buster nun mit Mähnenwölfin Taleia verpaart werden, die dort seit Februar 2024 alleine lebt. Nach Ablauf der Quarantäne wurden die Tiere zunächst mit Sichtkontakt aneinander gewöhnt, bevor sie Anfang dieser Woche zusammengelassen wurden.

"Es läuft richtig gut", freut sich Becker. "Seit Taleia bei ihm ist, ist Buster schon viel weniger schreckhaft und deutlich mutiger geworden." Parallel werde die Mähnenwolfanlage mit einem neuen Außenzaun und einem Vorgehege umgebaut.

"Damit bereiten wir uns auf die Zukunft vor", erklärt die Tierpflegerin. "Wer weiß, vielleicht haben wir demnächst eine größere Familiengruppe Mähnenwölfe mit quirligen Jungtieren – da sind ein höherer Außenzaun und die Möglichkeit, zwischendurch die Tiere mal zu trennen auf jeden Fall eine gute Idee."