Rheinland-Pfalz wird im neuen Bundestag mit 31 Abgeordneten vertreten sein - fünf weniger als bisher. Das geht aus dem vorläufigen Endergebnis und der Sitzverteilung hervor. Die meisten Abgeordneten stellt die CDU mit elf Parlamentariern. AfD und SPD kommen auf je sieben Sitze, die Grünen auf vier und die Linke auf zwei.
Bislang hatte Rheinland-Pfalz 36 Abgeordnete im Bundestag, die über die Landeslisten ins Parlament eingezogen waren: Zwölf von der SPD, neun von der CDU, jeweils fünf von FDP und Grünen, vier von der AfD und einer von der Linken.
Wahlrechtsreform sorgt für Verwirrung
Wegen einer Wahlrechtsreform war diesmal nicht klar, ob alle gewählten Direktkandidaten auch einen Sitz in Berlin bekommen. Denn ein Wahlkreissieger erhielt nicht mehr automatisch ein Mandat. Von den 15 Wahlkreisgewinnern in Rheinland-Pfalz bekamen am Ende nur zwölf einen Sitz - drei CDU-Bewerber in Trier, Mainz und Ludwigshafen-Frankenthal gingen leer aus.
CDU holt meiste Zweitstimmen
Nach dem vorläufigen Endergebnis holte die CDU mit 30,6 Prozent die mit Abstand meisten Zweitstimmen in Rheinland-Pfalz. Auf Platz zwei kam die AfD mit starken Zuwächsen und 20,1 Prozent. Die SPD, die auf Landesebene ein Ampel-Bündnis anführt, erreichte mit 18,6 Prozent nur den dritten Platz. Dahinter liegen Grüne (10,4 Prozent), Linke (6,5 Prozent), FDP (4,6 Prozent) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (4,2 Prozent).
Bei der Wahl 2021 war noch die SPD mit 29,4 Prozent stärkste Partei vor der CDU mit 24,7 Prozent. SPD-Ministerpräsident Alexander Schweitzer sprach von einem „Ampel-Abwahl-Ergebnis". CDU-Landeschef Gordon Schnieder sieht die Union in der Verantwortung, eine neue Bundesregierung zu bilden. Für die AfD ist das Ergebnis laut Landeschef Jan Bollinger ein Beleg, dass sich die Partei bundesweit als Volkspartei etabliert habe.
CDU gewinnt fast alle Wahlkreise
Von den 15 Wahlkreisen in Rheinland-Pfalz gingen diesmal 14 an die CDU, nur einen holte die SPD. 2021 hatte die SPD noch acht Wahlkreise gewonnen, die CDU sieben. Im Wahlkreis Kaiserslautern siegte SPD-Politiker Matthias Mieves knapp gegen den AfD-Spitzenkandidaten Sebastian Münzenmaier, der aber über die Landesliste in den Bundestag einzieht.
Die Wahlbeteiligung lag mit 83,0 Prozent deutlich höher als noch 2021 (77,2 Prozent). Der Wahltag verlief weitgehend ohne Zwischenfälle. In Trier gab es eine kleine Panne: Im Wahllokal Trier-Süd wurden versehentlich 15 Stimmzettel mit Kandidaten aus Berlin-Pankow ausgegeben, die dann für ungültig erklärt werden mussten.