Bürgernähe zum Auftakt
Gleich nach der Ankunft zeigt sich der Bundespräsident nahbar: Hände schütteln, kurze Gespräche, Winken zu Fenstern – und ein Stopp in der Metzgerei, wo es Bratwurst mit Senf im Brötchen gibt. „Schöner hätte es nicht beginnen können“, sagt Steinmeier später im Rathaus. Viele nutzen die Chance auf ein Foto. „Für mich ist es ein Erlebnis, Steinmeier einmal im Leben zu sehen“, sagt Franz-Josef Lorscheider. Gabi Waldecker ist „auf Wolke sieben“, der zwölfjährige Sebastian will sein Foto „den Eltern zeigen“.
„Ortszeit Deutschland“: Zuhören, wo es nicht täglich Scheinwerferlicht gibt
Mit der Andernacher Visite setzt Steinmeier seine Reihe „Ortszeit Deutschland“ fort – Station 17 insgesamt und die erste in Rheinland-Pfalz. Für die Dauer des Besuchs verlegt er seinen Amtssitz nach Andernach; am Hotel weht die Standarte des Bundespräsidenten. Ziel sei es, Regionen jenseits der Metropolen stärker in den Blick zu nehmen: „Wir gehen dahin, wo kleinere, mittelgroße Städte nicht täglich im Scheinwerferlicht stehen“, so Steinmeier. Nun wolle er den Westen „aufholen“ und das Format fortführen. Kern der Reise: reden, zuhören, erfahren, „was die Menschen beschäftigt“.
Andernach im Fokus: Geschichte, Gegenwart – und die „Essbare Stadt“
Oberbürgermeister Christian Greiner (FWG) spricht von einer „großen Ehre“ für die 30.000-Einwohner-Stadt. Im Schlossgarten besucht Steinmeier die „Essbare Stadt“: Bürger dürfen dort Nutzpflanzen von Kohl über Beeren bis Feldsalat ernten – ein bundesweit beachtetes Projekt urbaner Klima- und Umweltpolitik.
Stationen: Bundeswehr und Frauenfußball
Auch die Geschichte spielt eine Rolle: Andernach gilt als „Wiege der Bundeswehr“ – vor 70 Jahren wurden hier erste Soldaten der neuen Streitkräfte aufgestellt. Zudem steht ein Besuch bei einer Frauenfußballmannschaft auf dem Plan.
Dialogformate und Programm
Am Mittwoch geht es unter anderem in eine Schreinerei. Später lädt der Bundespräsident zur „Kaffeetafel kontrovers“ ein – mit Debatten über Zuwanderung, soziale Pflichtzeit und eine mögliche Reaktivierung des Wehrdienstes.
Am Donnerstag verleiht Steinmeier auf Schloss Burg Namedy verdienten Bürgerinnen und Bürgern aus Rheinland-Pfalz den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Stimmen aus der Stadt
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„Weil Andernach eine Stadt mit reicher Geschichte und sehr lebendiger Gegenwart ist.“ – Frank-Walter Steinmeier
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„Für die Stadt ist es eine große Ehre.“ – Oberbürgermeister Christian Greiner
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„Es ist so ein hoher Besuch.“ – Franz-Josef Lorscheider
