Die Sparkasse Koblenz hat Bilanz für das Geschäftsjahr 2022 gezogen. Das Ergebnis: In einem anspruchsvollen Marktumfeld hätte sich die Sparkasse im vergangenen Jahr erfolgreich behauptet. Dies sei ein positives Signal für Kunden und Mitarbeiter, aber auch für Vereine und Unternehmen. Grundlage für den Erfolg sei die starke wirtschaftliche und gesellschaftliche Verankerung in unserer Heimat.
Auch nach mehreren Krisenjahren haben wir gezeigt: Gemeinsam, in einem partnerschaftlichen Miteinander mit unseren Kunden, Dienstleistern und Trägern, sind wir allem gewachsen – mehr noch, gemeinsam blicken wir mit einem Gefühl der Stärke und des Vertrauens in die Zukunft. - Matthias Nester (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Koblenz)
Weiterhin stabiles Ergebnis
Die Durchschnittsbilanzsumme (DBS) legte 2022 auf 5,84 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,48 Milliarden Euro) zu. Ebenfalls mit einem Plus schlossen die Kundeneinlagen der Privatkunden (2,92 Milliarden Euro – Vorjahr: 2,87 Milliarden Euro) und das Kreditvolumen (4,33 Milliarden Euro – Vorjahr: 4,15 Milliarden Euro) ab.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag mit 52,3 Millionen Euro (Vorjahr: 46,5 Millionen Euro) über dem Vorjahreswert. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg geringfügig auf 670 (Vorjahr: 669), ebenso die der Auszubildenden auf 59 (Vorjahr: 54) an.
Kreditvergabe weiterhin auf hohem Niveau
Insgesamt verzeichnete die Sparkasse mit 909 Millionen Euro Neuausleihungen wieder ein sehr gutes Kreditneugeschäft mit ihren Firmen- und Privatkunden Der Kreditbestand stieg um 4,4 Prozent und betrug zum Jahresende 4,33 Milliarden Euro (Vorjahr 4,15 Milliarden Euro).
Partner der heimischen Unternehmen
Die Neuausleihungen bei den Unternehmenskrediten stiegen 2022 auf 523 Millionen Euro.
Unterschiedliche Halbjahre
Mit 380 Millionen Euro verzeichnete man ein sehr gutes Kreditneugeschäft mit ihren Privatkunden, so der Vorstand. Aufgrund hoher, auch außerplanmäßiger Tilgungsleistung bei auslaufender Zinsbindung hat das gute Neugeschäft zu einem Wachstum von 43 Millionen Euro geführt. So betrug der Kreditbestand dieser Kundengruppe Ende 2022 schließlich 1,53 Milliarden Euro.
Im Kreditgeschäft habe man unterschiedliche Halbjahre erlebt. Während das Geschäft im ersten Halbjahr boomte, waren im zweiten Halbjahr insbesondere im privaten Wohnungsbaukreditgeschäft starke Rückgänge zu verzeichnen.
Erfolgreiche Immobilienmaklerin
Die Sparkasse Koblenz hat in Bezug auf den Immobilienmarkt einen guten Start ins Jahr 2022 erlebt, da sich die Immobilieninteressenten vermehrt für einen Kauf von Eigentum entschlossen hatten und somit viele Immobilien vermittelt werden konnten. „Faktoren wie die Zinserhöhung sowie steigende Material- und Handwerkerkosten haben natürlich einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung“, so Nester.
Nester empfiehlt trotz der schwierigen Zinssituation jungen Menschen und Familien, sich frühzeitig mit dem Kauf von Eigentum zu beschäftigen. Für die Altersvorsorge sei die bezahlte Eigenimmobilie die wichtigste Komponente.
Im Fokus: Gewerbeimmobilien
Die Vermittlung von Gewerbeimmobilien bedarf fachlich ausgebildeter Ansprechpartner für den Kunden: „Wir investieren in das Know-how unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um auch in dem wichtigen Bereich der gewerblichen Immobilienvermittlung eine fachlich kompetente Beratung in Sparkassenqualität bieten zu können. Wir sind davon überzeugt, dass sich diese Investition in der Zukunft sowohl für uns als auch für die Region rechnen wird“, so Matthias Nester weiter.
Der Zins ist wieder da
Die Sparkasse hat im vergangenen Jahr bei den bilanzwirksamen Kundeneinlagen ein Plus von 2,0 Prozent auf 2,92 Milliarden Euro erzielt. Erstmals seit Jahren sind nennenswerte Zuwächse vor allem bei Sparkassenbriefen erreicht worden. „Mittelfristig ausgelegte Anlageprodukte profitieren bereits wieder von den steigenden Zinsen“, so Vorstand Jörg Perscheid.
Mehr Girokonten
Durch einen Netto-Zuwachs von rund 2.600 Privatgirokonten führte die Sparkasse Koblenz mehr als 115.000 Girokonten.
Geldautomatensprengungen: Menschen vor Schaden bewahren
492 Geldautomaten wurden 2022 bundesweit gesprengt. Auch Geldautomaten der Sparkasse Koblenz waren im vergangenen Jahr mehrmals Ziel von Automatensprengungen.
Das oberste Schutzziel der Sparkasse Koblenz besteht darin, Menschen vor Schaden zu bewahren. Aus diesem Grund wurden im Dezember 2022 und zu Jahresbeginn 2023 kurzfristig Präventiv- und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Entsprechend individueller standortbezogener Risikoanalysen wurden ausgewählte Geldautomaten vorübergehend geleert und außer Betrieb genommen. Auch bleiben die SB-Bereiche der Sparkassen-Geschäftsstellen im Zeitraum von 23 Uhr bis 5.30 Uhr bis auf Weiteres geschlossen.
Die Sparkasse investiert kontinuierlich und umfassend in technischen Schutz und sichert die Bargeld-Infrastruktur durch die Überprüfung der Risikolage an einzelnen Standorten. Die aktuell außer Betrieb genommenen Geldautomaten sollen so schnell wie möglich wieder den Kundinnen und Kunden für die Bargeldversorgung zur Verfügung gestellt werden. „In Einzelfällen kann unsere Risikoeinschätzung aber auch dazu führen, dass wir einen Geldautomaten an einem Standort abbauen müssen, weil wir nicht die Sicherheitsmaßnahmen umsetzen können, die wir an diesem Standort für erforderlich halten“, erläutert Perscheid abschließend.
Neue Geschäftsstellen
Mit 22 Geschäftsstellen, 32 SB-Stellen, einem Center für Immobilien- und Versicherungsleistungen, Experten im zentralen Bereich Firmen- und Gewerbekunden sowie Private Banking sieht sich die Sparkasse in ihrem Geschäftsgebiet gut aufgestellt.
Beliebt bei Azubis
729 Menschen arbeiten bei der Sparkasse Koblenz, unter ihnen 59 Auszubildende. Zum Ausbildungsbeginn am 1. August 2022 begrüßte die Sparkasse Koblenz 26 neue Auszubildende. 25 junge Menschen absolvieren eine Ausbildung zur Bankkauffrau/zum Bankkaufmann und eine Auszubildende macht eine Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen.
Stabile Ertragslage
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist die Sparkasse Koblenz mit dem Geschäftsverlauf zufrieden: Der Zinsüberschuss liegt mit 87,8 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau (80,3 Millionen Euro). Der ordentliche Ertrag stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 41,8 Millionen Euro (2021: 38,8 Millionen Euro).
Bürgerdividende
Die Sparkasse Koblenz engagierte sich im Jahr 2022 mit rund 2,4 Millionen Euro für mehr als 1.000 gesellschaftliche Initiativen in Form von Spenden und Sponsoring sowie aus den Erträgen der Stiftung Zukunft der Sparkasse Koblenz.
Insgesamt betrug die Bürgerdividende im vergangenen Jahr 91,3 Millionen Euro.
Ausblick 2023
Mit Blick auf das Jahr 2022 erklärt Matthias Nester: „Die extremen Inflationsraten von 2022 werden sich zwar wieder deutlich beruhigen, doch sie werden – wie auch die Zinsen – in den kommenden Jahren höher sein als bisher gewohnt. Trotz der Rezession im Winterhalbjahr 2022/23 ist der Ausblick vorsichtig optimistisch.“
Unsere Stabilität ist weiterhin gegeben: Die Kundeneinlagen fließen vornehmlich als Kredite in die heimische Wirtschaft, das eigene Anlageverhalten ist stets risikobewusst und die Kapitalanlagen entsprechend gestreut. Die Sparkasse Koblenz steht damit auf einem soliden Fundament. Das ist gut, denn die nächsten Jahre werden herausfordernd. - Matthias Nester (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Koblenz)
