Am vergangenen Sonntag, 11. September, öffneten sieben Lahnsteiner Denkmäler ihre Pforten für interessierte Besucher.

Lahnstein |

Gleich sieben denkmalgeschützte Sehenswürdigkeiten wurden in Lahnstein interessierten Besuchern aus nah und fern auf besondere Weise zugänglich gemacht. Erstmals machte der Förderkreis Allerheiligenbergkapelle am „Tag des offenen Denkmals“ mit.

Spontan organisierte der Vorstand um Michael Loch eine Ausstellung über die Geschichte und die Besonderheiten des Kirchengebäudes auf dem Allerheiligenberg, erklärte den rund 60 Besuchern die Werke von Caspar Weis im Innenraum und auf dem Außengelände. Auch die neun erhaltenen Rosenkranzkapellchen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert wurden erläutert.

Ebenso engagiert sich der Förderkreis Johanniskirche für „seine“ Kirche, der ältesten Emporenbasilika am Mittelrhein, die in den vergangenen Jahren restauriert und mit neuer Orgel und Altarkreuz bestückt wurde. Neben Führungen bot der Vorstand um Dr. Ralf Geis auch Lahnsteiner Wein und Armbanduhren mit dem Motiv der Johanniskirche zugunsten des Erhalts der Kirche an.

Weiter ging es für die Fans der „größten Kulturveranstaltung Deutschlands“ in Oberlahnstein, wo gleich fünf Denkmäler im wahrsten Sinne des Worts bestiegen werden konnten. Sei es der fast 700 Jahre alte Hexenturm, auf den Stadtarchivar Bernd Geil führte, der gut 600 Jahre alte Pulverturm, den Sebastian Seifert als Vorsitzender des Vereins Lahnsteiner Historientürme für Besuche öffnete, und der 123 Jahre alte Wasserturm an der Braubacher Straße. Während letzterer früher Wasserspender für die Dampflokomotiven auf dem großen Güterbahnhof war, beherbergt er heute nach aufwendiger Ausgestaltung durch Besitzer Rainer Kampf-Roth eine Ferienwohnung nicht nur für Liebhaber der Eisenbahnromantik.

Traditionell war auch wieder der Förderkreis Stadtmauerhäuschen dabei und ließ die Besucher bis auf den Speicher, dem mittelalterlichen Wehrgang, klettern. Das um 1700 an die Stadtmauer angebaute Fachwerkhaus in der Hintermauergasse war bis 1970 bewohnt. Die Zimmer reichen in die Nischen der Stadtmauer. Heute ist es Museum für die Wohnkultur des frühen 20. Jahrhunderts. Die heutige Ausstattung stammt von zahlreichen Lahnsteiner Mitbürgern, die das Leben anno dazumal durch vielfältige Sachspenden in Erinnerung halten möchten.

Schlossherr Hans Harald Romberg führte persönlich durch den Großen Turm der Martinsburg, unterstützt von Michael Eisenbarth, der das einstige Domizil der Mainzer Kurfürsten von außen zeigte und den an den Innenhof angrenzenden Gotischen Saal mit Kreuzrippengewölbe erläuterte. Hochbetrieb herrschte auch im Fastnachtsmuseum, in dem Hans Walter Mallmann vom Carneval Comité Oberlahnstein den Besuchern die Faszination der fünften Jahreszeit nahebrachte.

Alle Eigentümer und Fördervereine freuten sich am Tagesende über den sehr guten Zuspruch und waren sich einig, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein, um erneut viele Besucher willkommen zu heißen.