2017 war in der peruanischen Hauptstadt Lima von der Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees die Vergabe der Spiele nach Paris entscheiden worden. Los Angeles, wo vom 14. bis 30.Juli 2028 die nächsten Spiele stattfinden werden, Budapest und Rom waren die Konkurrenten der französischen Hauptstadt gewesen.
Es sind die dritten olympischen Spiele in Paris. Die beiden ersten liegen lange zurück. 1900 war Olympia ein Teil der Weltausstellung. Und weil der Sport dabei deutlich zu kurz kam, erhielt Paris 24 Jahre später noch einmal die Austragung der Spiele. 126 Wettbewerbe gab es, 116 für Männer, 10 für Frauen. 3061 Sportlerinnen und Sportler nahmen vor 100 Jahren an den Spielen teil. Deutschland durfte als Folge des 1. Weltkrieges nicht teilnehmen. Der Amerikaner Johnny Weissmüller gewann dreimal Gold im Schwimmen. Er wurde später als Tarzan-Darsteller weltberühmt. Noch einer aber war erfolgreicher als Weissmüller. Der legendäre Finne Paavo Nurmi gewann über die Langstrecken in der Leichtathletik fünf Goldmedaillen. Polo und Rugby gehörten 1924 zum olympischen Programm.
2024 ist alles größer, aber auch zeitgerechter. Zum ersten Mal bei Olympischen Spielen gibt es gleich viele Athleten und Athletinnen. Je 5250 Frauen und Männer machen in Paris die Gesamtzahl von 10500 Sportlerinnen und Sportlern aus. In 32 Sportarten gibt es 329 Entscheidungen. 480 Sportlerinnen und Sportler kommen aus Deutschland.
Spektakulär soll am Freitag die Eröffnung der Spiele werden. Erstmals bei Olympia findet sie nicht in einem Stadion statt, sondern mitten im Herzen der Stadt auf der Seine. Dort gibt es auch die Langstreckenwettbewerbe im Schwimmen.
Frankeich, dass wegen Olympia den Zielort der Tour de France von der Hauptstadt nach Nizza verlegt hatte, fiebert in einer Phase großer politischer Spannungen den Olympischen Spielen entgegen. Dass sich ein wenig von der friedensstiftenden Mission Olympias über das gesellschaftlich so gespaltene Land legen kann, darauf hoffen viele Franzosen. Aber der Sport selbst ist ja schon lange keine heile Welt mehr. Russische und weißrussische Athleten dürfen in Paris wegen des Krieges in der Ukraine und zum Teil auch noch als Konsequenz des flächendeckenden Dopings in Russland, mit ihren Athleten nur unter neutraler Flagge und ohne Nationalhymnen an den Start gehen.
Die Spiele von Paris, unter höchsten Sicherheitsstandards stattfindend, sind dennoch eine Chance, weil der Sport menschenverbindend und Freundschaften stiftend wirken kann. Die Welt wird 17 Tage gebannt nach Paris schauen.